Kurz-Interview mit Christian Lindner "Ich bin lieber die Nummer eins"
Bad Honnef · Christian Lindner wurde zum 13. König der Aal-Monarchie in Bad Honnef gekrönt. Mit dem FDP-Bundes- und Landesvorsitzenden und NRW-Fraktionschef sprach Roswitha Oschmann.
Im vergangenen Jahr der Orden "Wider den tierischen Ernst", heute König. Was ist besser?
Christian Lindner: Das ist eine rhetorische Frage: lieber Ritter oder König? Ich bin lieber die Nummer eins.
Erst jüngster Abgeordneter des NRW-Landtages, jetzt jüngster Monarch in Bad Honnef. Werden Sie mit den 100 Prozent von Bad Honnef 2017 jüngster Bundeskanzler?
Lindner: Jugend ist biologisch abbaubar. Aber die liberale Stimme ist für alle Generationen gut. Ich lerne aus der Geschichte und weiß, für die FDP war es nicht klug, Wahlziele in Ziffern zu fassen. Ämter liegen nicht in unserer Reichweite. Aber große Elefanten treibt man auch nur mit kleinen Stöcken.
Das FDP-Urgestein Hans-Dietrich Genscher war bei Ihrer Inthronisation dabei ...
Linder: Es war mir eine große Ehre, dass Hans-Dietrich und Barbara Genscher hier waren. Wir haben oft persönlichen Kontakt. Er muss mit seinen Kräften haushalten, umso höher schätze ich sein Kommen.
Werden Sie in Ihrer Amtszeit noch oft nach Bad Honnef kommen?
Lindner: Ich war schon ab und zu in Bad Honnef, nicht nur zu politischen, sondern auch zu privaten Terminen. Ich genieße die Bad Honnefer Gastronomie, die tolle Landschaft, und ich habe Familie hier wohnen.
Sie haben versprochen, sich für die Laga, die Landesgartenschau, einzusetzen?
Lindner: Ja, ich habe mich mit dem Bürgermeister bekanntgemacht. In den nächsten zwölf Monaten werden wir im engsten Kontakt bleiben. Er hat im Moment aber andere Sorgen, nämlich die Flüchtlingsproblematik.
Und wenn die Laga nach Bad Honnef kommt, dürfen nur Blumen in den FDP-Farben blühen?
Lindner: Nein, denn ich liebe die Kraft der Vielfalt, die bunte Gesellschaft und auch eine bunte Laga.
Die Hofkapelle hat das Bergische Heimatlied gespielt ...
Lindner: Gut gemacht. Das war eine Ehre für mich.