Seniorenwohnpark in Rommersdorf Im früheren Kloster entstehen 35 Seniorenwohnungen

ROMMERSDORF · Das ehemalige Geistige Zentrum des Klosters Heiligkreuz wird zum Seniorenwohnpark umgebaut. Ein großer Kran steht bereits auf dem Gelände an der Wilhelmstraße, die Arbeiten haben in der vergangenen Woche begonnen, nachdem die entsprechende Baugenehmigung vorlag.

 Vom Kloster zum Seniorenwohnpark: Der Umbau auf dem Gelände an der Wilhelmstraße in Rommersdorf hat begonnen.

Vom Kloster zum Seniorenwohnpark: Der Umbau auf dem Gelände an der Wilhelmstraße in Rommersdorf hat begonnen.

Foto: Frank Homann

Das bestätigten die Investoren Günter Klockner und Alexander Matis aus Windhagen auf Anfrage des General-Anzeigers. Nach dem Ankauf des Areals Ende 2013 hätten die Planungen das gesamte vergangene Jahr in Anspruch genommen, sagte Alexander Matis.

Bis Ende dieses Jahres soll dort, wo fast hundert Jahre lang der Orden der Schwestern zum Guten Hirten ein Kloster mit Tagungsbetrieb unter einem Dach führte, ein barrierefreies Wohnhaus mit insgesamt 35 Wohneinheiten entstehen. Sowohl die Kirche - das war der ausdrückliche Wunsch des Ordens - als auch das Foyer aus den 80er Jahren bleiben komplett erhalten.

"Stand heute kommen die Schwestern vom Guten Hirten nach der Fertigstellung als Mieter wieder zurück ins Haus", erläuterte Mario Nowak. Der Geschäftsführer der SPM Projekt-Management-Gesellschaft mit Sitz in Erftstadt hat das Nutzungskonzept für das Areal ausgearbeitet. SPM und der Investor wollen das "Domizil Klostergarten" gemeinsam als Vermieter betreiben.

In den kommenden Monaten ist eine Kernsanierung der ehemaligen Tagungsstätte für schätzungsweise sechs Millionen Euro angedacht. Der Ausbau soll barrierefrei erfolgen. "Senioren sollen zeitig zu uns kommen und lange bleiben können", so Nowak. Zu diesem Zweck werde beispielsweise ein eigener Arbeitsraum für ambulante Pflegedienste geschaffen. Nach Wunsch könnten künftige Mieter Dienstleistungen wie Wäscheversorgung, Hauswirtschafter oder Mahlzeiten in einer eigenen Cafeteria in Anspruch nehmen. Auch ein Car-Sharing-Angebot mit einem gemeinsamen Auto sei geplant sowie eine Bibliothek, eine Gästewohnung, Nähstube, Heimwerker-Werkstatt und Fitnessraum.

Die Appartments und Wohnungen werden eine Größe zwischen 35 und 75 Quadratmetern haben und sämtlich über barrierefreie Bäder mit bodengleichen Duschen verfügen; im Erdgeschoss entstehen einige für Rollstuhlfahrer geeignete Appartements. Wie berichtet, hatten die Schwestern vom Guten Hirten ihr Grundstück Ende 2013 verkauft, nachdem der Orden 2012 die Aufgabe verkündet hatte. Als Grund nannte die Gemeinschaft, dessen deutscher Hauptsitz in Würzburg liegt, einen Mangel an Schwestern und finanzielle Verluste beim Tagungsgeschäft. Sein Geschäftsführer war aktuell für eine Stellungnahme telefonisch nicht erreichbar.

Die Ordensschwestern hatten den Wunsch geäußert, es solle weiterhin "geistliches Leben" in den Gebäuden an der Wilhelmstraße geben. Im Konzept heißt es denn auch: "Es wäre wünschenswert, wenn die Schwestern den guten Geist des Hauses prägen würden." Die Identität aus fast einem Jahrhundert christlicher Arbeit, heißt es weiter, sollte weitergelebt werden können.

Während in der Kirche weiterhin Gottesdienste stattfinden können, muss der letzte "gute Geist" allerdings Ende Februar vorübergehend aus dem Komplex ausziehen, so Nowak: "Dann müssen wir die Heizung abstellen."

Tagungsgäste

Die Schwestern vom Guten Hirten wirken seit 1917 in Bad Honnef. Damals kaufte die Ordensgemeinschaft das Grundstück mit der Villa "Haus Nazareth". Das Geistliche Zentrum mit seinem Tagungsgeschäft hatte im Geschäftsjahr 2011 laut Orden 600 Gäste und zählte 4580 Übernachtungen.

Im Juni 2013 wurde der Betrieb eingestellt. Das Areal wurde 2014 verkauft. Der Kongregation der Schwestern vom Guten Hirten gehören rund 5000 Schwestern in 70 Ländern an. Ihr Einsatz gilt Menschen, die von der Gesellschaft an den Rand gedrängt und ausgebeutet werden. Sie bieten Beratung und Begleitung von Frauen in Not und Familienhilfe an.

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