Sport in Bad Honnef Im hohen Alter saß sie noch im Boot

BAD HONNEF · Honnefer Wassersportler ehren Annemie ten Haaf und Günter Olbrück. Verein investiert 400 000 Euro in einen Fitness-Raum

 Anerkennung für großen Einsatz (v.l.): Ronja Trappmann, Annemie ten Haaf, Kuno Höhmann, Günter Olbrück.

Anerkennung für großen Einsatz (v.l.): Ronja Trappmann, Annemie ten Haaf, Kuno Höhmann, Günter Olbrück.

Foto: Frank Homann

Der Wassersportverein Bad Honnef (WSVH) baut einen eigenen Fitness- und Trainingsraum: Im März beginnt der Anbau am Domizil des Vereins, der 400 000 Euro in dieses Projekt für die Mitglieder der Abteilungen Rudern und Motorboot investieren will. "Wir nutzen den günstigen Zinssatz", sagte Vorsitzender Kuno Höhmann beim Neujahrsempfang im Clubhaus des Vereins an der Rheinpromenade. Dennoch sei es ein ehrgeiziges Vorhaben. Bisher nutzten die Wassersportler Anlagen in Kellern oder zuletzt den Clubraum. Mit dem neuen "Fitness-Center" hofft der Verein auch auf Mitgliederzuwachs.

Zwei altgediente Mitglieder standen im Mittelpunkt dieser Veranstaltung. "Durch Lehrer Löffel bin ich mit zwölf Jahren zum Rudern gekommen", erzählte Günter Olbrück. Das war 1935. Kuno Höhmann ehrte den Senior nun für 80-jährige Zugehörigkeit zum WSVH. Der Bad Honnefer war jedoch nicht einfach nur Mitglied, sondern schon früh sehr engagiert. 1946 übernahm er die Aufgabe des Bootswartes. Und als 1964 das neue Bootshaus errichtet wurde, packte er kräftig mit an. Seine handwerklichen Fertigkeiten kamen dem gelernten Werkzeugmacher dabei sehr entgegen.

"Viele Stunden hat er investiert", würdigte der WSVH-Chef den Einsatz des heute 92-Jährigen. Ebenfalls 92 Jahre alt ist Annemie ten Haaf, die sich bis vor wenigen Jahren noch ins Ruderboot setzte. Seit 30 Jahren gratuliert sie im Namen des Vereins Mitgliedern telefonisch oder schriftlich zum Geburtstag. Kuno Höhmann machte die Rechnung auf: "Das sind in 30 Jahren rund 10 000 Gratulationen." Jetzt hatte Annemie ten Haaf um Entbindung von dieser Aufgabe gebeten und erhielt als Dankeschön Blumen. Nachfolger ist Horst Schindler.

Auch die eifrigsten und die besten Sportler wurden ausgezeichnet. Ruderer Dietrich Haase erhielt den großen Kilometer-Königspokal für 3116 im Jahr 2014 zurückgelegte Kilometer. Martina Lehr wurde mit dem Damenpokal für 1982 Kilometer geehrt. Der Juniorenpokal ging an David Faßbender (2747 Kilometer), der Juniorinnenpokal an Ronja Trappmann (2634 Kilometer). Ronja Trappmann war 2014 auch äußerst erfolgreich. Höhmann ehrte sie deshalb mit dem riesigen Hannes-Bieker-Wanderpokal. Als Steuerfrau holte sie sich im Junioren-Vierer Bronze bei den Deutschen Jugendmeisterschaften.

Im Achter kam sie auf Platz vier. Beim Marathon in Lüttich schlug sie mit Benedikt Strotmann und Max von Münster die komplette internationale Konkurrenz im Gig-Dreier. Und Kuno Höhmann betonte, dass sie auch im Einer, Zweier, Vierer bei vielen Gelegenheiten als Erste über die Ziellinie gefahren sei. Im nächsten Jahr wird es zusätzlich den Hammerstein-Pokal geben für den, der die meisten Fahrten nach Hammerstein absolviert.

Seit vielen Jahren an Bord

Die Goldene Ehrennadel für 40 Jahre Mitgliedschaft erhielten Martin Fauck, Martin Leinz, Alfred Nolden, Rolf Limbach und Birgit Reins. Seit 20 Jahren an Bord sind Andreas Boll, Wolfgang Walkenhorst, Thomas Ehrt und Kai-Thomas Richter, die beim Empfang die Silberne Ehrennadel des WSVH erhielten. 2014 verzeichnete der WSVH 48 Neuzugänge. Der Verein hat aktuell 340 Mitglieder.

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