Sportanlage Menzenberg Im Stadion bröckelt es

BAD HONNEF · Um die Zukunft des Sports und viel Geld ging es bei der Sitzung des Sportausschusses am Dienstag. Vor Beginn der Sitzung verschafften sich die Mitglieder im Sportstadion am Menzenberg einen Eindruck von den dort anstehenden Sanierungen.

 Ortsbesichtigung am Menzenberg: Mitglieder des Sportausschusses verschafften sich einen Eindruck Schäden im Stadion wie Setzrissen.

Ortsbesichtigung am Menzenberg: Mitglieder des Sportausschusses verschafften sich einen Eindruck Schäden im Stadion wie Setzrissen.

Foto: Frank Homann

Im Anschluss berieten sie im Foyer der Sankt-Martinus-Grundschule über den Bau einer Einfeldhalle in Aegidienberg und empfahlen im Ergebnis, 1,4 Millionen Euro für das Projekt vorzusehen. Ob das Geld, das bei einem Ja des Stadtrates im Dezember auf dem Papier steht, auch praktisch aufgebracht werden kann, steht allerdings in den Sternen. "Auch diese kleine Halle wird ein Riesen-Kraftakt", betonte Stadt-Kämmerin Sigrid Hofmans.

Das Bekenntnis der Politik war zugleich eindeutig: "Das ist das Maximum dessen, was wir uns leisten können. Es sollte alles unternommen werden, um die Halle zu realisieren", so etwa Hansjörg Tamoj. Ebenso eindeutig ist die Enttäuschung auf Seiten von Sportverbands-Chef Karl-Gert Hertel: "Der Traum der großen Halle ist geplatzt." Die kleine Halle sei der "Tropfen auf den heißen Stein". Gleichwohl solle man alles daran setzen, sie zu realisieren.

Der Neubau in Aegidienberg ist nur einer der finanziellen Kraftakte, die anstehen. Schließlich wären da noch die bestehenden Sportstätten und damit Sanierungen. Wie am Menzenberg. So schlimm, wie es der Blick auf Setzrisse im Nebengebäude vermuten lassen könnte, sei der Zustand des Stadions nicht, so Karin Torres vom städtischen Gebäudemanagement beim der Beratung vorgeschalteten Rundgang: "Die Halle ist eigentlich in einem guten Zustand." Aber: An Instandsetzungen oder Nachbesserungen beim Brandschutz sei nicht zu rütteln.

Die Verwaltung geht wie berichtet davon aus, dass die Stadt in den kommenden Jahren rund eine Million Euro ins Stadion am Menzenberg investieren muss. Einen dezidierten Überblick über Notwendiges dort wie in den anderen Sportstätten will die Verwaltung im Frühjahr zu den Etatberatungen vorlegen, inklusive einer Prioritätenliste. Der Rundgang am Menzenberg startete an der Stützmauer am bergseitigen Ende des Stadions.

Problem dort, so Fachbereichsleiter Norbert Grünenwald: Die Mauer hat sich immer mehr zur Seite geneigt. Aktuell werde geprüft, ob eine Absperrung nötig ist. Noch augenfälliger sind Setzrisse im Gebäude hinter der eigentlichen Sporthalle. "Teils konnte der Hausmeister ohne Fenster nach draußen schauen", so Grünenwald. Für die Statik des Gebäudes bestehe aber keine Gefahr, so Torres: Das Gebäude sei auf "beweglichem" Grund gebaut; darum gebe es Dehnungsfugen zum Haupttrakt.

"So schlimm, dass es zusammenbricht, ist es nicht. Aber wenn man es macht, wäre auch das eine ordentliche Summe." Das gilt auch für die weiteren Maßnahmen - schon wegen der enormen Flächen. Beispiel Hallenboden: Über gut 20 Jahre der Nutzung hat dieser seine Eigenschaft zu schwingen teils eingebüßt. Eine Erneuerung stehe sicher in den kommenden zwei Jahren an - bei einer Grundfläche von rund 1500 Quadratmetern ein großer Kostenfaktor.

Auch der splitternde Prallschutz an den Stirnseiten müsse erneuert werden. Mit Blick auf den Brandschutz müsse eine weitere Tür in der Mitte der Halle installiert werden. Ebenfalls in der Kalkulation enthalten ist das Dach. Durch seine Neigung werde vor allem bei Starkregen Wasser an den Rand gedrückt - auch das eventuell eine Schwachstelle.

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