Ehrennadel der Stadt für Fritz Bagel In guter Familientradition

UNKEL · Fritz Bagel, Enkel des Großindustriellen Fritz Henkel, ist neuer Träger der Ehrennadel der Stadt Unkel.

 Besonderer Dank für einen, dem Unkel am Herzen liegt: Gerhard Hausen (links) überreicht Ehrennadel-Träger Fritz Bagel die Urkunde.

Besonderer Dank für einen, dem Unkel am Herzen liegt: Gerhard Hausen (links) überreicht Ehrennadel-Träger Fritz Bagel die Urkunde.

Foto: Frank Homann

Beim Neujahrsempfang verlieh ihm Stadtbürgermeister Gerhard Hausen die Auszeichnung, "mit der Persönlichkeiten geehrt werden, die sich im Besonderen vorbildliche, beispielhafte und herausragende Verdienste um das Gemeinwohl der Stadt und ihre Bürgerschaft erworben haben", so Hausen vor zahlreichen Gästen im Sitzungssaal des Rathauses.

Fritz Bagel und seine Familie verbinde eine lange Geschichte mit Unkel, die bis ins Jahr 1915 zurückreiche, berichtete der Stadtbürgermeister. Damals erwarb Henkel das große Gelände nebst Anwesen an der Bahnhofstraße zwischen Rheinpromenade und Siebengebirgsstraße, das er später zum Landsitz "Haus Henkel" umbauen ließ. "Viele Geschäftsleute aus Düsseldorf und Köln hatten Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts die Idee, rheinaufwärts Grundbesitz in der landschaftlich reizvollen Umgebung zu erwerben."

Für die Familie Henkel sei Tradition ein hohes Gut, vor allem das sorgsame Bewahren und Behüten sowie Pflegen. Das habe Unkel zuerst durch Fritz Henkel erfahren, dem die Stadt den Fußballplatz am ehemaligen Freibad verdankt, während der Unkeler Löschzug von ihm nicht nur seine erste Motorpumpe, sondern auch ein Feuerwehrfahrzeug erhielt. "Diese Tradition setzt Fritz Bagel fort, wobei ich nicht alle Details seines Engagements auflisten möchte", erklärte Hausen. Er erinnerte beispielhaft daran, dass die Carl-Loewe-Musiktage des Geschichtsvereins nach dem Ausfall der Unkeler Burg als Veranstaltungsort im sogenannten Palmenhaus der Villa Henkel eine Bleibe gefunden haben, die Konzertmoderator Konrad Beikircher liebevoll als "Unkeler Philharmonie" bezeichne.

Als weiteres Beispiel führte der Bürgermeister die Unterstützung von Bagel beim Ausbau und bei der Renovierung des Unkeler Kindergartens an. "Begeistert sind wir alle auch von der Restaurierung der historischen Stadtmauer an der Rheinpromenade. Ein Glanzstück als Investition in unsere Zukunft", schwärmte Hausen. Den Dreiklang aus Bewahren, Behüten und Pflegen könne er sich als Verfeinerung des Unkeler Leitbildes vorstellen.

Der neue Ehrennadel-Träger berichtete aus seiner Vita. Gegen Ende des Krieges sei er mit seiner Mutter aus Bayern nach Unkel gekommen, berichtete Bagel. Zwei Tage lang habe er die Schule besucht, bis diese geschlossen worden sei, so dass er Privatunterricht erhalten habe. Dann seien die Amerikaner in Unkel einmarschiert. Ihn und seine Mutter Ilse Elisabeth, die 1941 nach dem Tod seines Vaters, Carl August Bagel, mit 37 Jahren Familienoberhaupt geworden sei, warfen die Amerikaner aus der Villa, um sich dort einzuquartieren.

Fritz Bagel trug sich in das Goldene Buch der Stadt Unkel ein, ebenso Gastredner Christoph Charlier. Der Vorsitzende der Bürgerstiftung Willy-Brandt-Forum spann in seinem Vortrag den Gedanken vom "Weltdorf Unkel" weiter, den Willy Brandts Freund, der frühere spanische Ministerpräsident Felipe Gonzáles, bei der Eröffnung der Gedenkstätte im März 2011 aufgenommen hatte. Für den musikalischen Rahmen sorgte das Michael-Hommerich-Quartett mit dem Musikstück "Girl from Ipanema".

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