Kommentar Jeder Tag zählt

Eigentlich ist es ja eine gute Nachricht, dass alle an einem Strang ziehen wollen, um den Weinbau am Fuß des Drachenfels' zu retten. Es ist erfreulich, dass sich VVS-Chef Hans Peter Lindlar, selbst einst Regierungspräsident in Köln, mit allen Beteiligten "schon in der kommenden Woche" treffen will.

Nur: Für die betroffenen Winzer zählt jeder Tag. Sie haben nicht die Zeit zu warten, bis sich alle Beteiligten in Ruhe auf eine Lösung verständigt haben. Ende September beginnt die Lese.

Bis dahin muss etwas geschehen sein, sonst stehen die beiden Betriebe vor dem Ruin und der Weinbau im Siebengebirge zu einem Großteil vor dem Aus. Noch wäre Zeit, einen Schutzzaun aufstellen - nur wer soll den bezahlen? Da will dann keiner in der ersten Reihe stehen.

Gefragt ist in diesem Zusammenhang tatsächlich vor allem das Land. Denn erst die Flurbereinigung hat die Weinberge unter dem Siegfriedfelsen möglich gemacht. Und wenn es möglich ist, 480 000 Euro für die Sicherung des Eselsweges aufzutreiben - bei dem es letztlich "nur" um einen schönen Wanderweg geht - sollten die Gelder für den Zaun, der den Winzern ihre Existenzen sichern kann, doch eigentlich ein Klacks sein.

Daher ist es notwendig, dass besser heute als morgen eine Lösung gefunden wird. Denn neben der Existenz der beiden Betriebe geht es auch um den Weinbau im Siebengebirge, der ein Stück Kulturgut ist.

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