Robotik-Wettbewerb Junge Tüftler schicken Lego-Roboter ins Rennen

SELHOF · Mit leisem Surren huscht der Roboter über die Baustelle. Sein Auftrag lautet: Ordnung schaffen. Überall liegen Schrottteile herum - alles, was nicht auf den Bau gehört, muss beseitigt werden.

 Alles wird genau notiert: Die Roboter-Teams nahmen ihre Teilnahme beim Wettbewerb "Junge Tüftler" sehr ernst.

Alles wird genau notiert: Die Roboter-Teams nahmen ihre Teilnahme beim Wettbewerb "Junge Tüftler" sehr ernst.

Foto: Frank Homann

Aufgeregt schauen seine Erbauer zu, wie der Roboter seiner Arbeit nachgeht. Dann jedoch geschieht ein fatales Missgeschick: Der Roboter bremst zu früh ab, wendet nicht weit genug und lässt so eine ganze Reihe von Schrottteilen liegen. Zu allem Überfluss bleibt er auch noch an einem Sicherheitspylon hängen. Die Mission ist vorerst gescheitert.

Geschähe das im Finale, wäre es aus mit dem Traum vom Titel des besten jungen Robotik-Teams der Region. Daher heißt es jetzt: Nicht aufgeben, den Roboter vom Feld nehmen, die Macken im Programm ausmerzen und die Maschine erneut losschicken. Denn wer die begehrte Trophäe mit nach Hause nehmen will, muss vor allem eines können: seine Fehler analysieren und aus ihnen lernen.

Darum ging es beim Robotik-Wettbewerb "Junge Tüftler" unter dem Motto "Baustelle" in Selhof. Neben der austragenden Martinusgrundschule entsandten auch die Jugenddorf-Christophorusschule (CJD) aus Königswinter und die Schillerschule aus Lahnstein ihre besten Nachwuchstechniker. Insgesamt traten 15 gegeneinander an. Es galt, einen individuell gestalteten Lego-Roboter mittels eines eigens geschriebenen Programms möglichst fehlerfrei über die Spielmatte zu schicken und dabei Lego-Steine aufzusammeln.

Für jeden Stein, der ins Zielfeld gebracht wurde, gab es Punkte. Parcours und Aufgabe waren bereits bekannt; mehrere Wochen lang hatten die Kinder die Einsätze choreografiert. Ganz wichtig: Die Vorgaben mussten exakt stimmen. Wenn der Roboter einmal gestartet war, bewegte er sich autonom. Manuelle Hilfeleistung war strikt verboten. Wer es mit seiner unterwegs aufgelesenen Fracht nicht ins Zielfeld schaffte, ging leer aus.

Petra Neunkirchen, Organisatorin des Wettbewerbs vonseiten der Martinusgrundschule, war voll des Lobes: Eine bessere Hinführung zu Informatik und Technik gebe es kaum. Schließlich müssten die jungen Tüftler alles selbst konstruieren und Durchhaltevermögen entwickeln, denn eine Programmierung klappe nie auf Anhieb perfekt. Vom Wert des Wettbewerbs zeigte sich auch CJD-Lehrer Michael Nelles überzeugt.

Er hatte das Projekt ins Leben gerufen. "Die Kinder machen hier ihr eigenes Ding, das ist ganz wichtig", so der Informatiker. Sandra Müller, Leiterin der Lego-Robotik-AG an der Schillerschule in Lahnstein, meinte, dies sei auch Begabtenförderung. Schließlich könnten sich die jungen Robotik-Teams einmal als die Zukunft des Ingenieurswesens herausstellen.

Bei der Siegerehrung konnten die Gastgeber gleich doppelt abräumen: Der erste Platz ging an das Team "Martinusracer", über Silber freuten sich die "Legomartins". Aufs Treppchen gesellten sich ebenfalls die drittplatzierten "SchillerRobots"; das CJD war auf dem vierten Platz mit den "Techno Girls" vertreten. Eine Medaille gab es für jedes teilnehmende Team obendrauf - denn sie alle hatten Beachtliches geleistet.

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