Bad Honnef Kammermusik im Katholisch-Sozialen Institut (KSI)

BAD HONNEF · Mit geschlossenen Augen waren sie von den ganz Großen nicht zu unterscheiden. Knapp 20 hochbegabte Nachwuchsmusiker begeisterten im Katholisch-Sozialen Institut (KSI) mit Kammermusik allerhöchster Güte und bewiesen dabei auf eindrucksvolle Art und Weise, weshalb sie alle Preisträger diverser Musikwettbewerbe sind.

 Der junge Alexander Hess entlockte seinem Horn geradezu filigrane Töne.

Der junge Alexander Hess entlockte seinem Horn geradezu filigrane Töne.

Foto: Frank Homann

"Das KSI ist ein Haus der Erwachsenenbildung, unter anderem mit dem Schwerpunkt Kunst und Kultur", sagte Ulrike Buschmeier, pädagogische Referentin der Einrichtung. "Es ist eine Ehre, ein Konzert mit so vielen hochklassigen Auftritten präsentieren zu dürfen."

Rund 80 Besucher waren zu der Veranstaltung erschienen, trotz einer Vielzahl konkurrierender Angebote. Buschmeier wertete dies als Erfolg: Es sei heutzutage sehr schwer, ein aufmerksames Publikum zu finden, das die Leistungen der jungen Talente zu würdigen wisse. Daher freue sie sich, "solch talentierten jungen Musikern hier eine Bühne bieten zu können, die ihnen gerecht wird." Die Qualität der Darbietungen war enorm hoch - schließlich hatte jeder einzelne der aufgetretenen Nachwuchsmusiker mindestens einmal einen bedeutenden musikalischen Landes- oder Bundeswettbewerb gewonnen.

So spielte der neunjährige Monan Jülch etwa ein gesamtes Stück von Frédéric Chopin frei aus dem Gedächtnis und überzeugte darüber hinaus mit seiner erstaunlichen Fingerfertigkeit. Alexander Krimer beeindruckte am Klavier mit großartigem Tschaikowsky, bevor er im späteren Verlauf der Veranstaltung an der Oboe brillierte. Den krönenden Abschluss bildete Beethovens Trio IV für Klavier, Violine und Violoncello, das von Teresa Lier, Kristin aufm Kampe und Johannes Grote perfekt umgesetzt wurde.

Für jeden Geschmack war etwas dabei: Ob fröhliche, melancholische, sanfte, kraftvolle oder sogar bedrohlich anmutende Werke, jeder Musiker bestach auf seine Art und Weise mit unverkennbaren Talent, das von der guten Akustik des Foyers noch zusätzlich unterstrichen wurde. Teils alleine, teils im ausgefeilten harmonischen Zusammenspiel kamen so rund zwei Stunden musikalischen Genusses zusammen.

Miklós Varsányi, fachlicher Leiter des Konzerts, war voll des Lobes: "Es bereitet mir immer wieder viel Freude, mit derart begabten jungen Menschen zu arbeiten. Diese Chance hat man nur äußerst selten."

Auch das Publikum zeigte sich einhellig von dem hochkarätigen musikalischen Programm begeistert. Die Künstler wurden mit stürmischem Beifall und zahlreichen Komplimenten verabschiedet.

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