125 Jahre Dienst am Menschen Katholisches Krankenhaus Bad Honnef feiert Jubiläum mit einem Festakt

BAD HONNEF · In diesem Jahr feiert Bad Honnef ein ganz besonderes Jubiläum: Seit 125 Jahren heilen, pflegen und versorgen die Ärzte und Krankenschwestern im Honnefer Krankenhaus Patienten aus dem Siebengebirge. Die Einrichtung kann dabei auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken.

 Für 22 Millionen Euro wurde das Krankenhaus in den vergangenen Jahren modernisiert.

Für 22 Millionen Euro wurde das Krankenhaus in den vergangenen Jahren modernisiert.

Foto: Frank Homann (Archiv)

Am Sonntag feierte die Krankenhausleitung gemeinsam mit Mitarbeitern, örtlichen Ärzten sowie Freunden und Förderern im Kursaal diesen Meilenstein. Unter den Gratulanten befand sich auch Bürgermeisterin Wally Feiden. "Ich danke Ihnen im Namen der gesamten Bevölkerung, dass Sie immer für uns da sind", so die Verwaltungschefin. Das Hospital untermauere Honnefs Mitgliedschaft im Gesunde-Städte-Netzwerk.

Die Bürgermeisterin wies darauf hin, dass die Modernisierung nicht günstig gewesen sei. 22 Millionen Euro wurden aufgebracht, um die Einrichtung den modernsten Standards entsprechend weiterzubetreiben. "Aber diese Investition hat sich gelohnt. Ich bin stolz auf unser Krankenhaus."

Anschließend bedankte sich der stellvertretende Landrat Dietmar Tendler bei allen Mitarbeitern für ihr Engagement: "Danke für 125 Jahre Dienst am Menschen, für Menschlichkeit und Nächstenliebe." In Bad Honnef bestehe keine Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Das katholische Krankenhaus im Siebengebirge sei ein Vorbild für den gesamten Rhein-Sieg-Kreis. Als kleines Geschenk hatte er eine Spende für die Grünen Damen mitgebracht.

Ernstere Töne schlug Geschäftsführer Manfred Müller an: Er erinnerte an die schlechte finanzielle Situation der deutschen Hospitale. "Jedes zweite Krankenhaus schreibt rote Zahlen", so Müller. "Die Regierung muss dieses Leiden endlich beenden und ein Zeichen der Wertschätzung für die Leistung der Mitarbeiter setzen." Rüdiger Fuchs, Vorsitzender des Verwaltungsrates, griff diesen Gedanken auf. "Es wird notwendig werden, die medizinischen Systeme stärker zu vernetzen. Wir müssen davon ausgehen, dass in 20 Jahren ambulante und stationäre Behandlung, Diagnose, Reha und Pflege eine Einheit bilden werden, dass unsere Krankenhäuser Gesundheitszentren sind."

Das Musikschulensemble "CLAX" unter der Leitung von Dirk Piecuch sorgte für die musikalische Unterhaltung. Danach stand dann der Höhepunkt der Veranstaltung an: Arzt und Kabarettist Lüder Wohlenberg berichtete aus dem alltäglichen Wahnsinn des Arztberufs. "Das Geheimnis unserer Disziplin ist es, den Menschen abzulenken, während die Natur sich schon irgendwie selbst hilft", erklärte er in Anlehnung an Voltaire. Als "Profi-Patient" Raderscheid weihte er das Publikum in seine Lebensweisheiten ein: "Unsere Phasen bester Gesundheit sind sehr spärlich gesät. Von ADHS bis zur pubertären Akne geht's schnell, und dann ist es zur erektilen Dysfunktion auch nicht mehr weit."

Die Historie

Als das Krankenhaus 1888 den Betrieb aufnahm, waren dort ein Arzt und einige Schwestern beschäftigt. Heute arbeiten in den Cura-Einrichtungen über 560 Angestellte. Jährlich werden dort über 22 000 Patienten behandelt. Um die Konkurrenz mit Königswinter aufzulösen, wurden beide Häuser 1980 unter dem Dach des katholischen Zweckverbandes im Siebengebirge zusammengefasst. 2005 wurde der Betrieb an die Cura GmbH übertragen, die Gesellschaftsanteile gingen mehrheitlich an die Franziskanerinnen zu Olpe.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort