Centrum und Bürgerblock sehen keinen Bedarf mehr Kein Wachmann für Honnef

BAD HONNEF · Gibt es einen Zusammenhang oder gibt es ihn nicht? Seit die Innenstadtgemeinschaft Centrum e.V. gemeinsam mit dem Bürgerblock zur Aktion "Ein Wachmann für Bad Honnef" aufgerufen hat, hat sich die Situation in der Stadt zum Positiven gewandelt.

Die Polizeipräsenz sei gestiegen, teilen die Initiatoren erfreut mit. Zugleich gelte: Das Interesse an einem privaten Wachdienst sei groß gewesen, aber nicht groß genug. 250 Bürger waren bereit, sich finanziell zu beteiligen. 350 hätten es sein müssen, um die private Nachtstreife zu zahlen.

"Offensichtlich hat die Aktion innerhalb der Behörde dazu geführt, sich der Notwendigkeit des Handelns bewusst zu werden", folgern Centrum und Bürgerblock in ihrem Brief an die 250 Unterstützer. Der Einschätzung von Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa, für einen privaten Wachmann gebe es "keinen Bedarf", schließe man sich momentan an. Das Thema Sicherheit hatte für jede Menge Diskussionsstoff gesorgt.

Steigende Einbruchszahlen in den Vorjahren, mutwillige Zerstörungen und mehr hatten für Unruhe gesorgt. Centrum und Bürgerblock sammelten Unterschriften und suchten Unterstützer für die Wachmann-Aktion. Mit 15 Euro pro Kopf und Monat sollte die Streife eines privaten Sicherheitsdienstes ermöglicht werden.

Dazu kommt es nicht. Vorerst, wie die Initiatoren betonen. "Die große Unterstützung, die wir quer durch die Bürgerschaft erfahren haben, sehen wir als Auftrag an, sich um das Thema Sicherheit weiterhin zu kümmern", so Bürgerblock-Chef Christoph Kramer. Wichtig ist ihm: Es sei nie darum gegangen, polizeiliche Aufgaben zu ersetzen. Dies sei weder möglich noch gewünscht. Aber ergänzend zu Polizei und Ordnungsamt hätte ein Privater im Honnefer Tal Streife fahren sollen.

"Wir waren überrascht und erfreut, dass in so kurzer Zeit die Polizei das Kernthema aufgegriffen und ihr Personalkonzept so verändert hat, dass die Polizeipräsenz deutlich sichtbar erhöht, die Reaktionszeit nachweislich verbessert wurde, und so die Kriminalitätsrate reduziert werden konnte." Ein weiteres Sicherheitssymposium sei geplant, wenn ausreichend neue Erfahrungen vorlägen.

Brohl-Sowa hatte wie berichtet im August mitgeteilt, dass die Zahl aller Fälle von Verkehrsdelikten bis hin zu Straftaten in Honnef im ersten Halbjahr 2013 gegenüber den ersten sechs Monaten 2012 zurückgegangen sei. Brohl-Sowa führte das zurück auf verstärkte Polizeipräsenz und gezielte Maßnahmen, die etwa zur Festnahme von Intensivtätern geführt hatten.

Die jüngste Statistik belegt den positiven Trend. Wie die Polizei gestern mitteilte, sank die Zahl der Fälle von Straßenkriminalität vom 1. Januar bis 23. September 2013 im Vergleich zum selben Zeitraum 2012 um 50 Prozent (2012: 438), von Einbruchdiebstählen in Häuser/Wohnungen ebenfalls um 50 Prozent (2012: 63), der Diebstähle aus Kfz sogar um 75 Prozent (2012: 136) und der Sachbeschädigungen um 25 Prozent (2012: 129).

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