Rechtsanspruch auf U3-Plätze Keine Klagen im Siebengebirge

Siebengebirge · Ab Donnerstag haben Eltern bundesweit einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für ihr Kind unter drei Jahren. Klagen von Eltern, deren Kinder abgewiesen werden mussten, liegen in Königswinter und Bad Honnef bisher nicht vor.

 Enten und Hasen heißen die kleinsten Kinder in der Kita Löwenzahn in Vinxel. Dort gibt es zwölf U3-Plätze.

Enten und Hasen heißen die kleinsten Kinder in der Kita Löwenzahn in Vinxel. Dort gibt es zwölf U3-Plätze.

Foto: Frank Homann

Im Gegenteil: Beide Städte sind zuversichtlich, alle Wünsche der Eltern erfüllen zu können. "Bei uns liegen noch keine Klagen vor. Ich gehe aber auch davon aus, dass wir den Rechtsanspruch erfüllen können", sagt Bad Honnefs Pressesprecherin Christine Pfalz. Dort haben zurzeit vier Kinder unter drei Jahren noch keinen Betreuungsplatz.

Aber es gibt nach Angaben von Pfalz noch sechs freie Plätze in der Kindertagespflege und auch vier freie Plätze für Kinder über drei Jahren. "Wir sind sehr optimistisch, dass alle Kinder mit einem Platz versorgt werden können", so Pfalz. Diese Hoffnung gründet sich zum Beispiel auf Wohnortwechsel und Doppelanmeldungen.

In Zahlen stellt sich die Situation in Bad Honnef so dar: Es gibt 447 Kinder unter drei Jahren und 202 Plätze, davon 157 in Kitas und 45 in der Kindertagespflege. Das sind stolze 45,2 Prozent. Gemessen an den 343 Kindern zwischen ein und drei Jahren liegt die Versorgungsquote sogar bei 58,9 Prozent.

Insgesamt stehen in der Stadt 784 Kita-Plätze zur Verfügung, davon 627 für Ü 3-Kinder. Dazu kommen 59 Plätze in der Kindertagespflege. Summa summarum macht das 843 Betreuungsplätze. "Es sieht gut aus. Alles ist im grünen Bereich", sagt Elvi von Lovenberg, die in der Königswinterer Stadtverwaltung für die Kindergärten zuständig ist.

Rund 35 Prozent der Kinder unter drei Jahren (U 3) könne ein Platz in einer Kita oder in der Kindertagespflege angeboten werden. In Zahlen: Am Stichtag 1. November 2012 gab es in der Stadt 947 Kinder unter drei Jahren. Von denen besuchen ab Donnerstag 217 eine Kita, 110 werden in der Kindertagespflege betreut, macht insgesamt 327. Das entspricht 34,5 Prozent. "Wir haben aber noch freie Plätze", sagt von Lovenberg.

Rechnet man nur die ein- und zweijährigen Kinder (659) haben sogar 49,6 Prozent einen Platz. "Es kommen fast überhaupt keine Anfragen. Wir sind selbst ganz erstaunt, weil wir damit gerechnet haben", so die Verwaltungsangestellte weiter. Man müsse aber abwarten, was im Laufe des Kindergartenjahres noch an Anmeldungen komme. Schließlich gelte der Rechtsanspruch ganzjährig.

Unterschiede gibt es in Königswinter zwischen dem Berg- und dem Talbereich. In der Altstadt und in Dollendorf sind die Plätze knapp. "Im Bergbereich sind noch U 3-Plätze frei, im Tal nur für die über Dreijährigen", sagt von Lovenberg. Neue Plätze sind aber auch im Tal in Sicht: Der Oberdollendorfer Kindergarten Sankt Laurentius wird zwölf Kinder unter drei Jahren aufnehmen können, wenn der Neubau, der zurzeit an der Flurgasse entsteht, fertiggestellt ist.

In den Containern an der Cäsariusstraße fehlt dafür der Platz. Auch im Niederdollendorfer Kindergarten Sankt Michael sollen in einem Neubau zwölf U 3-Kinder je einen Platz bekommen.

Mit dem Neubau wurde allerdings noch nicht einmal begonnen. Dasselbe gilt für den dritten katholischen Kindergarten im Tal. Auch die Kita Sankt Remigius, deren Trägerschaft von der Angela-von-Cordier-Stiftung per Betriebsübergang übernommen wird, wird in einen Neubau an der Remigiusstraße umziehen, der ebenfalls Platz für zwölf Kinder bieten soll.

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