Bouleplatz in Selhof Keine neue Abstimmung über Bouleplatz

Selhof · Sobald Geld und Genehmigung vorliegen, will der Orts- und Verschönerungsverein mit dem Bau der Anlage beginnen.

 Am "Annabildchen" von 1666: Der Vorstand des Orts- und Verschönerungsvereins Selhof.

Am "Annabildchen" von 1666: Der Vorstand des Orts- und Verschönerungsvereins Selhof.

Foto: Frank Homann

Der Orts- und Verschönerungsvereins Selhof (OVVS) hat viel vor. Neben der Pflege von Ruhebänken und Plätzen wird er sich auch in diesem Jahr an der Selhofer Kirmes und an der Aktion "Selhof unterm Weihnachtsbaum" beteiligen und will außerdem im Sommer ein Fest auf dem Kelterplatz organisieren.

Eine weitere Bank auf dem Spielplatz am Anna-Pfad wird demnächst aufgebaut. Die Planungen für die Erneuerung des Buswartehäuschens an der Menzenberger Straße sind ebenfalls abgeschlossen.

Jedoch: Nicht alle Vorhaben, die Stefan Wolf, der Vorsitzende des OVVS, bei der Jahreshauptversammlung im Saal Kaiser vorstellte, fanden ungeteilte Zustimmung. Etwas Zoff gab es um den Bouleplatz, der am Afelspfad entstehen soll. Im vergangenen Jahr hatte Stefan Wolf die Absicht verkündet, eine alte Idee seines Stellvertreters Guido Jüssen umsetzen zu wollen. Aber dann gab es Gegenwind samt Unterschriftenaktion - 28 Anwohner unterzeichneten die an die Stadt gerichtete Petition.

Bei der Versammlung sprach sich nun Wolfs Vorgänger, der Ehrenvorsitzende Peter Limbach, gegen den Bouleplatz aus und forderte eine Abstimmung durch die Mitglieder darüber. Das sah Stefan Wolf anders: "Wir haben das Votum von der Jahreshauptversammlung 2015 und die Niederschrift davon heute genehmigt. Warum sollten wir das jetzt aufbrechen?"

Die Befürchtungen mancher Anlieger teilte der Vorsitzende nicht. "Der Bouleplatz wird nicht beleuchtet, dort wird nicht im Dunkeln gespielt. Da sind auch keine Wildpinkler zu befürchten, da spielen vernünftige Leute." Vorstandsmitglied Sabine Weber fand, dass ein Bouleplatz ein gutes Angebot für die Selhofer sei, um in den Sommermonaten gemeinsam etwas zu unternehmen: "Wir wollen eine Dorfgemeinschaft bilden, den Zusammenhalt fördern. Wo sollen die Leute hin?"

Ein Lärmschutzgutachten hat der Vorstand bereits in Auftrag gegeben. Wenn der Bauantrag genehmigt ist und die Mittel vorliegen, soll es losgehen. Mit Kosten in Höhe von 7000 Euro wird gerechnet. Wolf: "Erst dann, wenn wir das Geld zusammenhaben, fangen wir an." Guido Jüssen: "Das ist ein Projekt wie jedes andere. Wir werden es über Spenden finanzieren." Auch Eigenleistungen sollen erbracht werden.

Genau 232 Stunden leistete die Arbeitsgruppe des Orts- und Verschönerungsvereins im vergangenen Jahr. Plätze wurden gepflegt, Bänke gestrichen und zwei neue aufgestellt - an der Kapelle Sankt Martin und am Porzenkreuz. Dafür dankte Stefan Wolf den Aktiven um Arbeitsgruppenleiter Olaf Bungard und auch dem städtischen Bauhof, der bei der Installation der gestifteten Sitzmöbel Unterstützung geleistet hatte. Sein Dank galt auch der Jury, die beim Blumenschmuckwettbewerb 2015 erneut die schönsten Gärten Selhofs ermittelt und prämiert hatte.

Der Orts- und Verschönerungsverein, der derzeit 281 Mitglieder hat, sucht Verstärkung für die Arbeitsgruppe, in der aktuell 22 Mitglieder aktiv sind. Stefan Wolf: "Wir brauchen mehr jüngere Kräfte, die mit anpacken." Der Verein hat auch ein neues Logo - eine Zeichnung der Martins-Kapelle, deren schlechter Zustand 1924 einige Selhofer veranlasste, einen Verein zu gründen, um das Wahrzeichen des Ortes wieder in Schuss zu bringen - eben den OVVS.

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