Finn Behnk ist erster Bad Honnefer Turmspringmeister Kerzen und Köpper beim „Funjump-Contest“ auf Grafenwerth

Bad Honnef · Kerzen, Köpper und Arschbomben waren die Wettbewerbsdisziplinen beim „Funjump-Contest“ im Freibad auf der Insel Grafenwerth. Profis zeigten den Teilnehmern wie es geht.

„Nur die Besten und Mutigsten der 80.000 jährlichen Besucher haben sich heute ins Freibad getraut, um den Titel als 1. Bad Honnefer Turmspringmeister zu gewinnen!“ Kurz vor Beginn des „Funjump-Contest“ im Freibad Grafenwerth stimmte Bürgermeister und Wettkampfrichter Otto Neuhoff die Titelanwärter mit einem Augenzwinkern ein.

Insgesamt acht Sprünge standen jedem Teilnehmer bevor: Zunächst der Fußsprung, unter den Laien als „Kerze“ bekannt, ein Kopfsprung, dann die allseits beliebte „Arschbombe“ und zum Schluss ein Sprung nach Wahl. Alle Sprünge sollten zunächst vom Ein-Meter-Brett und in der zweiten Runde vom Drei-Meter-Brett gezeigt werden.

Körperspannung ist das A und O

Klingt erst mal gar nicht so schwer. Wie viel es bei der Ausführung aber zu beachten gibt, zeigten zwei echte Profis, die die Wettbewerbs-Organisatoren von „Creativ Bad Honnef“ sprichwörtlich an Land gezogen hatten: Alexander Lube, achtmaliger deutscher Jugendvizemeister, sowie Benedikt Donay, zwölfmal deutscher Jugendmeister und einmal Fünfter bei den Juniorenweltmeisterschaften, vom SV Neptun Aachen.

Am Sonntag saßen sie als Experten in der Jury und gaben den Springern zuvor wichtige Tipps: „Die Körperspannung ist das A und O beim Wasserspringen. Ansonsten gucken wir, wie sauber die Sprünge ausgeführt sind, wie viel Wasser hochspritzt und wie nah ihr am Brett seid.“

Die Sprünge machten sie auch vor – in beeindruckender Weise. Die scheinbare Leichtigkeit bei der perfekten Ausführung ist das Produkt jahrelanger Arbeit. Alexander Lube etwa trainiert seit elf Jahren. „Ich hatte früher Schwimmtraining in derselben Halle, in der auch das Wasserspringen war. Das habe ich dann gesehen und war sofort begeistert“, erzählte der 20-Jährige. Seitdem trainiert er fleißig, die Hälfte der Zeit an Land: Akrobatik, Bodenturnen, Trampolinspringen und Krafttraining seien die Grundlagen für das Wasserspringen. Den Rest des Trainings macht die Praxis aus. Zumindest mit Akrobatik und Körperspannung kennt sich auch Anna-Lu Masch, Choreografin und Gründerin des Festivals „Bad Honnef tanzt“, aus. Sie gehörte zur Jury.

Die Stimme der Dragons moderierte

Und dann war es auch schon soweit: Chris Fuhrmann, bis zur vorigen Saison die Stimme der Dragons Rhöndorf, moderierte in gewohnt witziger Weise und mit markigen Sprüchen. „Noch ein paar Fünfen mehr, und ihr würdet in Bonn ein Taxi rufen“, kommentierte er etwa vier hochgehaltene Bewertungsschilder mit einer Fünf darauf.

Auch ihm merkte man den Spaß an der Sache an. „Es ist richtig schön, mal wieder in alten Gefilden unterwegs zu sein“, bestätigte Fuhrmann. Auf das Turmspring-Event musste er sich aber speziell vorbereiten: „Das ist etwas ganz Neues für mich, aber eine sehr, sehr spannende Sportart.“

Spannend wurde es dann auch beim Wettkampf. Letztlich gewann vor den Augen der begeisterten Zuschauer Finn Behnke den von Otto Neuhoff ausgerufenen Titel des 1. Bad Honnefer Turmspringmeisters. Enrique Mutschke und Kevin Kranz belegten die Plätze zwei und drei. Ein großes Lob gab es am Ende aber für alle Teilnehmer: „Ich hätte nicht erwartet, dass die Qualität der Sprünge so gut ist. Es waren auch Sprünge dabei, die ich selber so nicht machen würde, da das Verletzungsrisiko einfach zu hoch ist“, sagte Alexander Lube.

Der „Funjump-Contest“ soll auch im kommenden Sommer wieder stattfinden. „Trampolinspringen und Bodenturnen sind super Übungen für alle, die mit dem Wasserspringen anfangen wollen“, gab Benedikt Donay allen Interessierten fürs Training mit auf den Weg. Damit es auch im nächsten Jahr wieder akrobatische Kunststückchen auf der Insel zu sehen gibt.

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