Bad Honnef Kita-Träger sind verärgert

BAD HONNEF · Die Fakten liegen auf dem Tisch: In Honnef fehlen zum kommenden Kindergartenjahr 144 Plätze. Wo sie in so kurzer Zeit herkommen sollen, ist unklar. In der Ratssitzung plädierte Bürgermeister Wally Feiden für drei Standbeine: Eine Überbelegung in den bestehenden Einrichtungen, einen Ausbau der Tagespflege und die Schaffung von zusätzlichen Plätzen notfalls durch Module - sprich Container. Das gelte es noch mit den Trägern abzusprechen.

Die tagten parallel zur Ratssitzung am Donnerstagabend in der Arbeitsgemeinschaft "AG 78 Kindertageseinrichtungen". Und deren Sprecherin, Heike Merten, machte gestern ihrem Ärger Luft: "Wir wollten eine Konsenslösung. Aber wir werden von der Stadt nicht einbezogen."

So habe es einen Ortstermin an der Luisenstraße gegeben, wo die Stadt der Berufsbildenden Handelsschule des Kreises Räume vermietet. Die Elterninitiative Villa Kunterbunt würde dort gerne drei Gruppen anbieten. "Die Bürgermeisterin hat den Träger zu diesem Termin nicht eingeladen", so Merten.

Nur der Kreis und die Verwaltung seien dort gewesen. Feiden: "Ich bin selbst von einem Außentermin dort hin, ich hatte so kurzfristig keine Möglichkeit, den Träger zu informieren." Ein Argument, das für Merten nicht nachvollziehbar ist, besonders da einige Eltern zu diesem Zeitpunkt gerade ihre Kinder abgeholt hätten. Ebenso wenig kann sie verstehen, warum man für die drei Klassen der Berufsschule kein Ausweichquartier findet.

"Die drei 'Geistergruppen', wie wir sie nennen, und somit 55 Plätze, werden wir nun nicht anbieten können", bedauert sie. Und mit 55 Plätzen wäre man bereits einen großen Schritt weiter gewesen. Feiden hingegen argumentiert, es gebe nun mal keine Alternative "und ich will die Schule nicht aus der Stadt treiben, ich bin froh, dass wir sie haben".

Während Feiden darauf verweist, dass manche Ideen der Träger sich eben schlicht nicht umsetzen lassen, haben diese das Gefühl, "das alles, was wir anbieten, einfach abgetan wird". Tatsache sei zudem, dass bereits jetzt viele Kindergärten überbelegt seien. Dazu zwinge sie der Erlass des Familienministeriums, wonach geförderte U 3-Plätze auch mit U 3-Kindern besetzt sein müssen.

Um älteren Kindern nicht kündigen zu müssen, so Merten, hätten einige Einrichtungen zusätzlich unter Dreijährige aufgenommen. Einig sind sich alle, dass die Zeit drängt, wenn man Kindern und Eltern helfen will. Daher will man keine Türen zuschlagen, "aber", so Merten "wir erwarten, dass wir wirklich einbezogen werden".

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