Jürgen Roters Kölner OB besuchte Adenauerhaus in Rhöndorf

Rhöndorf · Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters erinnert sich genau. Mit Vater und Bruder war er aus dem Münsterland mit dem Zug nach Bonn gefahren, um eine Plenarsitzung zu besuchen.

 Zu Besuch: Jürgen Roters (sitzend) mit Manfred Speck, Angela Roters, Corinna Franz und Konrad Adenauer.

Zu Besuch: Jürgen Roters (sitzend) mit Manfred Speck, Angela Roters, Corinna Franz und Konrad Adenauer.

Foto: Frank Homann

"Ich war so zehn, elf Jahre alt. Da kam Adenauer mit dem ganzen Kabinett eine schmale Treppe herab. Der Bundeskanzler fragte meinen Vater, was er beruflich macht, er wollte unsere Namen wissen. Mein Vater war nach dem kurzen Gespräch ganz stolz. Ich habe vor lauter Ehrfurcht kaum ein Wort herausgebracht."

Dass der kleine Jürgen aus Coesfeld später einmal das Amt des OB von Köln einnehmen würde wie Konrad Adenauer von 1917 bis 1933, war damals natürlich nicht zu ahnen. Jetzt besuchte Roters das Domizil seines Vorgängers in Rhöndorf.

Der Vorstandvorsitzende der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus, Staatssekretär a.D. Manfred Speck, sowie Vorstandsmitglied und Adenauer-Enkel Konrad und Geschäftsführerin Corinna Franz führten den Oberbürgermeister und seine Frau Angela durch die Ausstellung und durch Adenauers gute Stube.

Jürgen Roters war begeistert. "Konrad Adenauer ist eine imponierende Persönlichkeit, das wird immer deutlicher." Ihn beeindruckte nicht nur das Wirken des Alten, sondern ebenso, dass er sich die Zeit nahm, sich hier vom hektischen Alltag zu erholen. "Er hatte den Mut, sich Ruhe zu gönnen. Dieser Rückzugsort ist eine Idylle. Es ist wichtig, dass das erhalten bleibt. An diesem Ort kann man die Persönlichkeit Adenauers erspüren", schwärmte er.

Es sei imponierend, was Konrad Adenauer als OB angepackt hat. Den Grüngürtel, die Autobahn Köln-Bonn, den sozialen Wohnungsbau, die Uni-Neugründung, den Bau des Niehler Hafens nannte Corinna Franz. Außerdem: "Er holte die Luftfahrt nach Köln, die Ford-Werke und den Hörfunk. Köln wird geprägt von seinem Einsatz bis auf den heutigen Tag."

Roters: "Adenauers Haltung, mutig in die Zukunft zu schauen, ist auch Ansporn. Heute wird wegen der Kosten vieles zerredet." Und: "Wir möchten da anknüpfen, wo Adenauer den Grundstein gelegt hat." Als Beispiel nannte er den Ausbau des Grüngürtels. Angela Roters nahm ebenfalls Anregungen mit - sie ließ sich von Adenauers Rosen für die eigene Terrasse inspirieren.

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