Kommentar Kommentar - Drängende Fragen

Sankt Martin ist gerade vorbei. Und doch sah sich der sachkundige Bürger der CDU, Hansjörg Tamoj, in der Sitzung des Schulausschusses genötigt, dem Vorbild des heiligen Mannes zu folgen und seinen Mantel zu teilen.

Zwar ist unterkühlte Atmosphäre nicht selten eine Begleiterscheinung politischer Sitzungen. Am Mittwochabend aber pfiff und zog es im Ratssaal derart, und das ganz und gar reell, dass sich selbst Bürgermeisterin Wally Feiden verwundert die (eiskalten) Hände rieb.

Viele Zahlen, dafür umso weniger Antworten auf drängende Fragen: Auch die Ausführungen des Schulentwicklungsplaners waren nicht dazu angetan, sich warme Gedanken zu machen. Zugleich kann sich Bad Honnef warm anziehen, wenn es um die Zukunft seiner Schullandschaft geht.

Wege aus dem Dilemma? Fehlanzeige: Die Kinderzahlen geben die Gründung einer eigenen neuen Schulform nicht her. Und ob sich die Königswinterer von ihrem Elfenbeinturm herab bewegen und erkennen, dass eine zukunftsfeste Schulpolitik nicht an den Grenzen ihrer ebenfalls schrumpfenden Stadt endet und sich für eine gemeinsame Lösung mit einer Filialschule in Bad Honnef erwärmen können, ist noch dahingestellt.

Da bekommt der vergessene offene Türspalt am Ratssaal, durch den es drei Stunden lang kalt in alle Ritzen kroch, doppelten Symbolcharakter: Die Tür für eine gemeinsame Lösung in Bad Honnef ist offen. Es wird Zeit, dass die Königswinterer die Schwelle überschreiten. Denn in diesen Zeiten brauchen alle einen kühlen Kopf.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort