Bad Honnef AG "Kraftstoff" aus der Steckdose

BAD HONNEF · Großer Bahnhof für eine kleine Tankstelle: Gut zwei Dutzend Gäste aus Verwaltung, Politik und Wirtschaft versammelten sich gestern auf dem Rathausplatz, um die erste Ladestation für Elektroautos einzuweihen.

 Tanken an der Steckdose: Vertreter der Autohäuser und die BHAG-Vorstände Jens Nehl (r.) und Peter Storck (3.v.r.) demonstrieren wie's geht.

Tanken an der Steckdose: Vertreter der Autohäuser und die BHAG-Vorstände Jens Nehl (r.) und Peter Storck (3.v.r.) demonstrieren wie's geht.

Foto: Sülzen

Großer Bahnhof für eine kleine Tankstelle: Gut zwei Dutzend Gäste aus Verwaltung, Politik und Wirtschaft versammelten sich am Mittwoch auf dem Rathausplatz, um die erste Ladestation für Elektroautos der Bad Honnef AG (BHAG) einzuweihen. Vertreter der Bad Honnefer Autohäuser Klinkenberg und Reuffel sowie von Auto Neustadt stöpselten ihre Autos an. BHAG-Technik-Vorstand Jens Nehl führte vor, wie per Smartphone-App "getankt" werden kann. Und ab ging es auf Probefahrt, für viele der Lenker ein total neues, faszinierendes Fahrgefühl.

"Wir freuen uns, dass wir das Thema E-Mobilität besetzen können", hatte Nehl erklärt, der die Ladesäule mit Vorstandsvorsitzendem Peter Storck enthüllte. Seien im ersten Halbjahr 2013 laut Kraftfahrtbundesamt 2904 Elektroautos zugelassen worden, so sei die Zahl im selben Zeitraum 2014 auf 4785 gestiegen. Der Trend im Ausland, trotz höherer Anschaffungskosten als bei konventionellen Fahrzeugen: In Norwegen führt ein Elektroauto die Zulassungsstatistiken an. Was es braucht, ist Ladeinfrastruktur.

Die Ladesäule am Rathaus, für die die Stadt drei Parkplätze "opferte", soll nicht die einzige bleiben. Laut Nehl plant der städtische Energieversorger in seinem Netzgebiet weitere E-Tankstellen, ebenso Lösungen für die private Garage. Die Ladestation ist keine BHAG-Entwicklung: In einem bundesweiten Netzwerk gibt es aktuell 1850 Standorte; die Ladepunkte befinden sich in 1380 Städten, 794 in Nordrhein-Westfalen und 100 in Rheinland-Pfalz.

Ein europaweiter Ausbau ist in Planung. Ab Oktober will die BHAG einen Ladetarif mit zusätzlichem Anreiz für BHAG-Kunden bieten. Auch der eigene Fuhrpark werde sukzessive umgebaut und eine Themen-Website erarbeitet. Die Ladesäule sei so etwas wie eine "intelligente Steckdose", so Nehl: Mit einer Smartphone-App, einer SMS, einem Anruf oder einem personalisierten Ladekabel identifiziere sich der Nutzer und starte den Ladevorgang.

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