Konzert im Kursaal Bad Honnef Elena Bashkirova spielt vor hundert Corona-Helfern

Bad Honnef · Die berühmte Pianistin hat das Pre-Opening des Bad Honnefer Kursaals gestaltet. Das Konzert ist der Dank für die Corona-Helfer der Stadt. Nur 100 ausgewählte Personen durften den Klavierklängen lauschen.

 Bei dem Konzert im Kursaal in Bad Honnef waren nur 100 Gäste eingeladen, die auf Abständen Plätze zugewiesen bekamen.

Bei dem Konzert im Kursaal in Bad Honnef waren nur 100 Gäste eingeladen, die auf Abständen Plätze zugewiesen bekamen.

Foto: Frank Homann

Der sanierte und restaurierte Kursaal ist noch nicht offiziell eröffnet. Aber dennoch hat er am Sonntag seine Feuertaufe mit Bravour bestanden. Mit einem exklusiven Konzert bedankten sich dort die berühmte Pianistin Elena Bashkirova und die Stadt Bad Honnef bei den vielen Helfern, die während der Corona-Pandemie angepackt hatten. So wurde das Publikum mit Musikgenuss und einem wunderschön wiederhergestellten Saal gleichermaßen beschenkt.

Mit großen Abständen waren die Stühle in dem Jugendstilsaal gerückt worden; lediglich hundert Besucher durften dabei sein. Aber Elena Bashkirova hat versprochen, dass sie wieder kommt. „Sie haben einen Schatz hier“, sagte sie nach dem lang anhaltenden Applaus am Schluss der Matinée, „dieser Saal muss bekanntgemacht werden. Ich hoffe, dass er ein Kulturort par excellence wird.“

Klassik-Reihe für Bad Honnef gewünscht

Der Bad Honnefer Kursaal – er müsse ein neues Mekka für Top-Stars werden, ihrer Meinung nach sollte hier eine Klassik-Reihe entstehen. „Auf bald“ – so verabschiedete sie sich von ihren tief ergriffenen Zuhörern. Elena Bashkirova hatte die Seelen berührt mit ihrer Kunst, mit ihrem leidenschaftlichen und technisch perfekten Vortrag.

 Die Pianistin Elena Bashkirova möchte wiederkommen.

Die Pianistin Elena Bashkirova möchte wiederkommen.

Foto: Frank Homann

Bürgermeister Otto Neuhoff überreichte der Pianistin mit den dunklen Haaren und den begeistert glänzenden, braunen Augen Blumen als Dank und lud sie nach ihrer Meisterleistung am Flügel ein, wiederzukommen, „sobald wir das Leben wieder genießen können“. Begeistert hatte er die Bühne erstürmt, als der letzte Ton verklungen war: „Phantastisch“, rief er. Und: „Wir sind glücklich über ein solches Geschenk zur Eröffnung.“

Dank an die Helfer in der Corona-Krise

Zunächst aber dankte er bei diesem „Pre-Opening des Kursaals“ den Helfern aus den systemrelevanten Bereichen während der Corona-Krise und riet ihnen, die Blicke schweifen zu lassen und zu genießen, was hier entstanden ist. Sein Dank galt auch Torsten Schreiber, dem Vorsitzenden des Kulturrings, der den Auftritt Elena Bashkirovas vermittelt hatte, und natürlich der Künstlerin selbst. Otto Neuhoff: „Es ehrt uns, dass eine solch anerkannte Künstlerin hier das Pre-Opening gestaltet.“

Die Tochter des bekannten russischen Klavierpädagogen und Pianisten, Dimitri Bashkirov, in dessen Meisterklasse am Tschaikowski-Konservatorium ihrer Heimatstadt Moskau sie studierte, hatte ihr Programm ganz auf die hiesige Gegend abgestimmt – mit Robert Schumanns Klavierzyklus „Papillons“ startete sie, dem folgte Franz Liszts Klaviertranskription des Liederzyklus „An die ferne Geliebte“ von Beethoven. Und mit der Fantasie in C-Dur, dem wohl monumentalsten Werk aus Schumanns erster Schaffensperiode, setzte sie einen fulminanten Schlusspunkt.

Schumanns Fantasie passt zum Kursaal

Der Aufruf Liszts zur Errichtung eines Beethoven-Monuments in Bonn muss ihn wohl zu diesem Stück angeregt haben – den Erlös einer großen Sonate wollte er für das Vorhaben beisteuern. 250 Jahre nach Beethovens Geburt war das die richtige Programmwahl, ebenso mit Schumann, mit Liszt, der einst in Honnef weilte. Schlicht als „Fantasie“ bezeichnete Schumann letztendlich sein Werk, nachdem er auch an Titel wie „Siegesbogen“ und „Sternbild“ gedacht hatte. Fantasie – das passte zu dem historischen Honnefer Kursaal im neuen Glanz.

Bashkirova, die Ehefrau von Dirigent Daniel Barenboim, ist regelmäßig Gast bei bekannten Orchestern wie den Münchner und Berliner Philharmonikern, den Wiener Symphonikern und dem Israel Philharmonic Orchestra. Und in alter Verbundenheit zu Johannes Wasmuth trat sie bereits wiederholt in Rolandseck und auch in Bad Honnef auf.

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