Sanierungskonzept vorgelegt Linzer sollen ihre Altstadt mitgestalten
LINZ · Der Linzer Stadtrat hat erste Pläne für die Sanierung der Altstadt begrüßt. Das Planungsbüro "Stadt-Land-plus" hat eine Liste aller Maßnahmen vorgestellt, die im "Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts" (ISEK) vorgesehen sind.
Dieses ist ein erster, wesentlicher Schritt, damit Privatleute wie auch die Kommune bei der Sanierung der Altstadt die Landesförderung von maximal 4,5 Millionen Euro beantragen können.
Als Ziele haben die Planer dabei Maßnahmen zur Stärkung des historischen Stadtkerns als Wohn- und Arbeitsstandort sowie als touristisches Ziel und zur Verbesserung der Verkehrssituation aufgelistet.
"Bei dem weiteren Prozess, Schwerpunkte festzulegen, müssen die Bürger auf jeden Fall eingebunden werden", erklärte Stadtbürgermeister Hans Georg Faust. Deshalb habe er sich mit den Projektgruppen der Initiative "Linz gestalten - Leben in der Altstadt" darauf geeinigt, dass Initiativenmitglieder in die drei Arbeitskreise "Städtebaukonzept", "Tourismus, Handel und Gewerbe" sowie "Städtische Gemeinwesen" entsendet werden, um mit den jeweiligen Ausschüssen zu kooperieren.
Als fachliche Begleiter schlug der Bürgermeister Elke Wagner-Hürter vom Bürgerservice der Linzer Verwaltung und Joachim Reifert vom Bauamt vor.
"Linz' Marke ist die kulturelle Besonderheit der Fachwerkhäuser, die aber zukunftsfähig als Wohn- und Arbeitsstandort saniert werden müssen", betonte der SPD-Fraktionsvorsitzende Dieter Lehmann. Um Privatinvestoren bei der Sanierung einen Anhaltspunkt zu bieten, böte sich ein "Musterhaus" an, in dem Fachfirmen ihre Kompetenz unter Beweis stellen und beratenden Vorträge angeboten werden könnte. Außerdem könnte Linz Mitglied in der bundesweiten Vereinigung "Fachwerkstädte" werden.
"Wichtig für das Erscheinungsbild der Stadt ist zudem eine Aufwertung der Portale", sagt Lehmann. "Vor allem vom Neutor aus, sowie eine deutlichere Hervorhebung, dass der Rheinsteig durch unsere Stadt verläuft", hob Lehmann hervor. Zentrale Frage sei, was von den vielen Vorschlägen während der Projektdauer, also innerhalb der nächsten zehn bis zwölf Jahre, verwirklicht werden kann und soll.
"Zunächst müssen Vorschläge von den drei Arbeitskreisen und den Ausschüssen kanalisiert werden, um diesen Fahrplan dann der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion im nächsten Jahr zur Genehmigung vorzulegen", erklärte Heinz Scholl, der das ISEK-Projekt in der Verwaltung betreut. Änderungen, die dem Ziel, Leben in die Altstadt zu bringen, gerecht werden, könnten innerhalb der zwölf Jahre immer wieder neu eingearbeitet werden.
"Das ISEK ist keine Wünsch-Dir-was-Aktion. Wir müssen uns schon auf das Wesentliche konzentrieren, während weitere Projekte über Spenden realisiert werden müssten", hob Bürgermeister Faust angesichts der beschränkten Fördermittel noch einmal hervor. Rund 2,5 Millionen Euro stehen ab dem kommenden Jahr 2016 für private Haussanierungen und der Kommune rund zwei Millionen Euro für die Straßensanierung zur Verfügung.