Lesefest in Bad Honnef Literarische Reise von Sylt über den Rhein bis nach Mosambik

Bad Honnef · So funktioniert Literatur im Siebengebirge: Wenn gleich fünf Autorinnen und Autoren an einem Ort versammelt sind, um ihre Werke zu präsentieren, dann ist „Lesefest“. Die Schauplätze der Bücher reichen von der Nordsee über den Rhein bis nach Mosambik.

 Die neue LiS-Vorsitzende Indes Adelsberger (v. l.) durfte die Autoren Ursula Kollritsch, Carla Capellmann, Martina Walter, Ditmar Doerner, Luitgard Maria Matuschka sowie Vizevorsitzende Gabriele Hamburger und Akkordeonist Florian Stadler begrüßen.

Die neue LiS-Vorsitzende Indes Adelsberger (v. l.) durfte die Autoren Ursula Kollritsch, Carla Capellmann, Martina Walter, Ditmar Doerner, Luitgard Maria Matuschka sowie Vizevorsitzende Gabriele Hamburger und Akkordeonist Florian Stadler begrüßen.

Foto: Roswitha Oschmann

Fünf Autoren, „allein drei davon aus Bad Honnef“, kündigte Moderatorin Gabriele Hamburger dem gespannten Lesefest-Publikum des Vereins „Literatur im Siebengebirge“ (LiS) unter dem Motto „Nordsee, Rhein und Mosambik“ an. Und bei Martina Walter gehe es sogar um Honnefer Geschichte, die 333 Jahre zurückliegt. „Das passt doch zum 1100-jährigen Stadtjubiläum von Bad Honnef“, meinte Hamburger, neu gewählte zweite Vorsitzende des Vereins.

Auch die neue LiS-Vorsitzende, Ines Adelsberger, wünschte den Besuchern viel Spaß. „Wir haben in diesem Jahr den Schwerpunkt auf Unterhaltungsliteratur gelegt, bei der man träumen kann, aber auch auf Spannung und handfeste Action nicht verzichten muss.“ Die Autoren fesselten die Zuhörer und hörten freilich genau an der Stelle auf, wo sich entscheidende Entwicklungen ankündigten. Wer dann neugierig war, konnte direkt am Büchertisch das Exemplar erwerben und sich signieren lassen.

Zunächst rief Gabriele Hamburger als Eisbrecher Ursula Kollritsch auf, die ihren neuen Roman „Sommerträume auf Sylt“ vorstellte, den sie mit Schreibfreundin Stephanie Jana verfasst hat. Kollritsch entführte das Publikum nach Sylt, wo vier beste Freundinnen ihren Träumen auf die Sprünge helfen.

Gute Geschichten entstehen aus dem wahren Leben

Zwischen den Vorträgen griff Florian Stadler als Brückenbauer für das nächste Genre in die Akkordeon-Tasten. Und nach Kollritsch war es Ditmar Doerner, der den Zuhörern das Gruseln lehrte – in seinem Krimi „Reptilienmord am Nachtigallental“ wurde ein Pfleger in einem „Echsengarten“ von einem Python erwürgt - der fünfte Fall für die Kriminalhauptkommissare Margit Lukas und Fabian Faust. Doerner entließ die Besucher aus seinem Krimi, als der Pfleger in die Besinnungslosigkeit entglitt. Er berichtete, wie seine Ideen entstehen – nämlich aus dem wahren Leben. In seinem ersten Fall etwa ließ er eine ihm unsympathische Täterin im Krimi gleich auf der ersten Seite ermorden, berichtete er.

Martina Walter widmete sich ihrem Debütroman – „Die Winzerstochter vom Rhein“. Flora Mentis aus Rhöndorf kämpft um ihre große Liebe. Die Zeiten sind schwer. Truppen des Franzosenkönigs Ludwig XIV. halten die Menschen in Atem und brandschatzen 1689 auch Honnef. Pfarrer Trips hatte die Ereignisse festgehalten – diese Aufzeichnungen dienten der Autorin als Informationen aus erster Hand. „Ich wollte eine starke Frau, eine frei erfundene Figur im historischen Gerüst“, erzählte sie.

Sommergefühle und Mordgelüste treffen aufeinander

Luitgard Maria Matuschka hat lange in Lateinamerika, Angola und Mosambik gelebt, dort 36 Filme gemacht und auch das Buch „Himmel und Hölle“ mit Kurzgeschichten geschrieben. Sie entführte nun das Publikum mit den Storys „Frühling in Afrika“ und „Im Abendkleid“ in diese ferne Welt und machte neugierig auf mehr aus dieser kundigen Feder.

Ihren Erstling „Tod in Zeeland“ stellte zum Abschluss Carla Capellmann vor – die Zuhörer reisten in Gedanken zurück an die Nordsee. Darin ging es um Mord und Yoga. Ein Sommerkrimi, in dem es vor dem ersten Sonnengruß schon um Mord aus Eifersucht geht. Ein abwechslungsreicher Abend – mit Sommergefühlen – und Mordgelüsten.

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