Literatur im Siebengebirge Literarisches Quartett mit Faible für Amerikas Autoren

AEGIDIENBERG · Der Unabhängigkeitstag der USA gab den Anlass: Das Ambiente beim Literarischen Quartett des Vereins Literatur im Siebengebirge (LiS) im Aegidienberger Café Schlimbach war so amerikanisch wie die Bücher, die vorgestellt wurden.

Literatur mit Häppchen: Das Literarische Quartett am amerikanischen Unabhängigkeitstag drehte sich um Werke von US-Autoren.

Literatur mit Häppchen: Das Literarische Quartett am amerikanischen Unabhängigkeitstag drehte sich um Werke von US-Autoren.

Foto: Frank Homann

Die US-Flagge im Miniformat im Blumentöpfchen, auf den Tischen Servietten im „Stars and Stripes“-Look, und Heike Schlimbach verwöhnte die zahlreichen Besucher mit amerikanischen Getränken und Häppchen. Das Literarische Quartett des Vereins Literatur im Siebengebirge (LiS) war im Café Schlimbach in Aegidienberg zu Gast. Die Caféchefin, die mehrere Jahre in Chicago sowie in San Francisco und Los Angeles gelebt hat, hatte aus den USA das Rezept für Zimtschnecken mitgebracht. Die wurden, ganz frisch aus dem Backofen, zu diesem Anlass ebenso offeriert wie kalifornischer Sommersalat mit Shrimps und einem Honig-Senf-Dressing sowie kalifornischer Chardonnay.

Dass das Literarische Quartett am Unabhängigkeitstag der USA stattfand, hatte seinen besonderen Grund. LiS-Vorsitzender Rainer Quink, ein Freund amerikanischer Literatur, hatte mit Heike Schlimbach überlegt, welche Abendveranstaltung „auf dem Berg“ stattfinden könnte, nachdem die literarischen Frühstücke der Reihe „Das Siebengebirge liest ein Buch“ dort schon so großen Anklang gefunden hatten. Weil der Termin auf den 4. Juli fiel, war dann auch das Thema schnell gefunden, zumal auch Heike Schlimbach ein Faible für das Land und die Bücher aus den USA hat.

Die USA sind nicht nur Donald Trump

Zur Begrüßung der rund 40 Literaturfreunde betonten sowohl Heike Schlimbach als auch LiS-Vorstandsmitglied Cornelia Nasner, die Rainer Quink vertrat, dass Amerika nicht immer nur auf Donald Trump reduziert werden sollte. „Amerika ist mehr, es gibt dort auch tolle Literatur und tolle Schriftsteller.“

Mit Andrea Welsch, Anne Bialkowski, Christel Cader und Silke Kornstädt hatte der Verein geradezu glühende Verehrerinnen amerikanischer Literatur gewonnen – bis auf Kornstädt allesamt Buchhändlerinnen –, die jeweils ein Buch ihrer Wahl vorstellten. Cornelia Nasner: „Literarisches Quartett bedeutet hier nicht, dass ein Buch 'zerrissen' wird, sondern es soll von den Protagonisten vorgestellt werden, weil es ihnen gefällt.“

Zu den Büchern sagte Nasner: „Alle haben einen heftig ernsten Hintergrund.“ Und zwei von ihnen waren Erstlingswerke. Prägnant und farbig waren die Schilderungen der Quartett-Damen zum Inhalt und auch zu den Verfassern.

Märchenhaftes und 300 Jahre Geschichte

Andrea Welsch verglich Nathan Hill, den mit 28 Jahren jüngsten Autor, dessen Buch „Geister“ sie in den höchsten Tönen lobte, mit John Irving. Anne Bialkowski stellte den Erstling von Gavriel Savit „Anna und der Schwalbenmann“ vor, der in Polen während der Nazizeit spielt. „Die märchenhafte Geschichte und die poetische Sprache haben mich fasziniert. Ein Buch voller Weisheit.“ Und nicht zuletzt das schöne Cover sei verlockend.

Christel Cader machte Appetit auf das Buch „Aus hartem Holz“ von Annie Proulx (82). Viel Holz, Ureinwohner und 300 Jahre Geschichte machen dieses Buch aus, von dem sie genauso verzückt schwärmte wie Silke Kornstädt von „Die Terranauten“ von T.C. Boyle. Am Schluss schwärmten die Besucher von diesem gelungenen Quartett.

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