"Megagefahr" im Tretschbachtal Mächtige Buche drohte auf Brücke zu stürzen

BAD HONNEF · Die Wurzel einer mächtigen, etwa 140-jährigen Buche hatte sich im Tretschbachtal aus dem Steilhang gelöst und drohte umzukippen - genau an der Stelle, wo im vergangenen Jahr durch den VVS eine neue Brücke des Wanderwegs gebaut worden war. Ein Wanderer hatte die gefährliche Situation entdeckt und gemeldet, teilte gestern das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft mit.

Die mächtige Buche war mit ihrer Krone in einer auf der anderen Talseite stehenden, ebenfalls alten Buche hängengeblieben. Durch die Last war der Stamm der auffangenden Buche angerissen, so dass diese auch jeden Moment umzustürzen drohte.

Daraufhin wurde der Wanderweg durch das Tretschbachtal sofort durch den zuständigen Förster Florian Haufler gesperrt und mit Hinweisschildern auf die tödliche Gefahr hingewiesen. Sehr zum Leidwesen des Försters ignorierten am Sonntag - zu beurteilen nach den Spuren im Schnee - rund 20 bis 30 Personen die Sperrung und marschierten den Wanderweg entlang.

Mittlerweile ist die Gefahrensituation beseitigt: Beide Bäume wurden mit Hilfe von schweren Seilwinden und Forstspezialschleppern gefällt. Das Brückengeländer wurde dabei zwar leicht beschädigt, die Brücke selbst blieb aber erhalten. Zunächst hatte man beim Forstamt überlegt, die Brücke vor der Aktion zu demontieren. Doch die Experten schätzten die Gefahrenlage so hoch ein, dass man nicht warten wollte.

Grundsätzlich gelte, dass Besucher immer mit "waldtypischen" Gefahren rechnen müssen, so das Forstamt. Nur bei einer sogenannten "Megagefahr", wie sie jetzt im Tretschbachtal vorlegen habe, müsse sofort gehandelt werden, wenn die Situation bekannt ist. Das Tretschbachtal liegt im Wildnisgebiet Siebengebirge. Daher bleiben die gefällten Stämme vor Ort und werden nicht verkauft. Als liegendes Totholz sollen Pilze und Insekten die Stämme nach und nach zersetzen und so wieder dem Naturkreislauf zufügen.

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