Ein Kater begeistert Märchenhaftes Tanztheater

BAD HONNEF · Die Eleven der Ballettschule Kares verzaubern ihr Publikum im Kursaal mit dem Stück "Der gestiefelte Kater". Mehr als hundert Mitwirkende haben zum dem Gelingen der Aufführung beigetragen.

 Einfach süß: Mit einem braven Knicks danken die kleinsten Tänzerinnen der Ballettschule für den Applaus.

Einfach süß: Mit einem braven Knicks danken die kleinsten Tänzerinnen der Ballettschule für den Applaus.

Foto: Frank Homann

Wieder war es ein Märchen der Brüder Grimm, und erneut tanzten sie einfach märchenhaft. Am Schluss wurden die Eleven der Ballettschule Kares vom Publikum begeistert gefeiert. Auf der Kursaal-Bühne hatten die mehr als hundert Mitwirkenden Aufstellung genommen. Es gab Blumen für alle, und ganz stolz winkten auch die Jüngsten, die Dreijährigen im rosafarbenen Tutu, den Zuschauern zu. Extra-Applaus brandete auf, als die Hauptdarsteller nach vorn traten, um den Lohn ihrer Arbeit entgegenzunehmen.

Als Hofnarr bei "Schneewittchen und die sieben Zwerge" machte Fabio Nolting im vergangenen Jahr Furore. Er tanzte seine Rolle so fantastisch, dass Michael Kares sofort erklärte: "Beim nächsten Mal führen wir die Geschichte vom 'Gestiefelten Kater? auf und Fabio ist der Kater." Wilhelm und Jacob Grimm hätten in ihrem Märchen geschrieben: "Und der Ballettmeister hielt, was er versprochen hat. Fabio wurde der gestiefelte Kater." In Stiefeln und mit Hut machte das junge Talent seine Sache wirklich gut.

Die Welt ist ungerecht. Nach dem Tod des Müllers erbt der älteste Sohn die Mühle, der zweite einen Esel und der jüngste den Kater des Müllers. Aber wozu kann ein Kater schon taugen? Der dritte Sohn ist unzufrieden. Allenfalls taugt das Fell für ein Paar Handschuhe. Aber das Tier ist gewieft und überredet seinen neuen Besitzer, ihm ein Paar Stiefel anfertigen zu lassen. Michael Kares entwarf für diesen Teil des Märchens ein großes Dorfbild mit den Handwerker-Läden. Vom Hutmacher ziehen Müllersohn und Kater zum Stiefelmacher.

Während die Ausrüstung in Arbeit ist, tanzen alle Kinder des Dorfes. Schließlich ist der Kater picobello angezogen. Mit seinem Herrn zieht er los. Im Wald fängt er Rebhühner, dargestellt von Tänzerinnen mit roten Kämmchen im Dutt, und überlässt sie dem König als Geschenk seines Herrn, eines angeblichen Grafen.

Später lässt der Kater den Müllersohn nackt im See baden. Der in einer Kutsche vorbeifahrende König hilft mit Kleidern aus. Nun reisen sie durch das Land, das angeblich dem Grafen gehört. Eigentlich herrscht hier ein mächtiger Zauberer. Was tut der Kater? Er überredet diesen, sich in eine Maus zu verwandeln - und frisst ihn.

Der Kater bezieht für seinen Herrn das Schloss, der Müllersohn heiratet die Königstochter und der ganze Hof dreht sich tanzend auf dem Parkett. Und nach dem Tod des Königs wird der gestiefelte Kater erster Minister seines Herrn.

Michael Kares baute geschickt viele kleine Tänze in diese Geschichte ein. Franziska Richter mimte den jüngsten Müllersohn, Sophie Latter die Tochter des Königs, gemeinsam führten sie am Ende ihren Hochzeitstanz auf. Na, hatte der Kater zu viel versprochen?

Eine schöne Geschichte schön choreographiert und getanzt. Im zweiten Teil der Aufführung zeigten die älteren Tänzerinnen noch ein Stück nach moderner Musik. Auch dieses ausdrucksstark, einfach märchenhaft.

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