Franz Josef Kayser wurde beigesetzt Mann des demokratischen Ausgleichs

BAD HONNEF · Er wollte in Bad Honnef nur den Lokaljournalismus kennenlernen. Aber: Franz Josef Kayser verlor sein Herz an das Rheinstädtchen. Am Freitag begleiteten die Familie und Weggefährten den früheren ehrenamtlichen Bürgermeister, Verleger und Herausgeber der Honnefer Volkszeitung (HVZ) auf seinem letzten Weg.

 Ehrbezeugung für Franz Josef Kayser: Mitglieder der Honnefer Schützenbruderschaften trugen den Sarg nach den Exequien aus der Pfarrkirche Sankt Johann Baptist

Ehrbezeugung für Franz Josef Kayser: Mitglieder der Honnefer Schützenbruderschaften trugen den Sarg nach den Exequien aus der Pfarrkirche Sankt Johann Baptist

Foto: Homann

Auf dem Alten Friedhof trugen ihn nach den Exequien in der Pfarrkirche Sankt Johann Baptist Schützen aller Bad Honnefer Bruderschaften und Vereine zu Grabe. Bürgermeister Otto Neuhoff würdigte das Wirken Kaysers in einer Gedenkrede auf dem Friedhof. Pfarrer Bruno Wachten erinnerte in seiner Predigt an die entscheidende Weichenstellung im Leben des im Alter von 86 Jahren verstorbenen Altbürgermeisters. Als Franz Josef Kayser 1953 auf Anraten seines Chefs von der Nachrichtenagentur "Agence France Press" seinen Dienst bei der HVZ angetreten habe, da bedeutete dem Nachwuchsjournalisten die kleine Tageszeitung zunächst nur Teilchen eines Mosaiks zur Vervollkommnung seiner Profession. Aber: "Er ist mehr und mehr mit Bad Honnef verwachsen", sagte Pastor Wachten.

Die Honnefer Volkszeitung, die er später übernahm, und die Stadt Bad Honnef habe er zu seiner Lebensaufgabe gemacht. "Es war sein Lebenselixier." Bruno Wachten erinnerte an Kaysers Humor, an seine Schlagfertigkeit, an sein Einfühlungsvermögen und auch an das ehrenamtliche Engagement in zahlreichen Vereinen. Bürgermeister Neuhoff sagte: "Franz Josef Kayser hat das Gesicht der Stadt geprägt wie kein anderer." Er habe für diese Stadt und ihre Bürgerschaft gelebt. "Seine Liebe zur Heimat war es, die ihn beflügelt hat." Und als Verleger und Herausgeber habe er seine berufliche Leidenschaft gefunden.

Neuhoff verwies "auf viele Superlative" in Kaysers kommunalpolitischer Laufbahn wie 40 Jahre Arbeit im Stadtrat und 20 Jahre Engagement als ehrenamtlicher Bürgermeister. Seine wichtigste Aufgabe habe er darin gesehen, die Menschen dieser Stadt zusammenzuführen, Brücken zu schlagen und um den Ausgleich zwischen den unterschiedlichsten Interessen besorgt zu sein. Otto Neuhoff verneigte sich: "Um diesen demokratischen und menschlichen Ausgleich ging es Franz Josef Kayser im Leben. Es war ein Leben für Bad Honnef, für uns!"

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