Verkehrsausschuss Marktsperrung in Bad Honnef bleibt bestehen

BAD HONNEF · Experiment gescheitert? So schnell aufgeben will der Verkehrsausschuss nicht. Entgegen eines Vorschlags der Verwaltung, die zeitweise Sperrung des Markplatzes für Autos im Sommer vorerst wieder abzuschaffen, entschieden die Mitglieder des Verkehrsausschusses, es bei der Regelung zu belassen.

 Noch unverhüllt: Ein Schild am Markt zeigt das Durchfahrtsverbot für die sommerlichen Sperrzeiten an. Darüber, wie die Sperrung besser zu realisieren ist, werden Verwaltung und Anrainer sprechen.

Noch unverhüllt: Ein Schild am Markt zeigt das Durchfahrtsverbot für die sommerlichen Sperrzeiten an. Darüber, wie die Sperrung besser zu realisieren ist, werden Verwaltung und Anrainer sprechen.

Foto: Claudia Sülzen

Geprüft werden soll nach der Sitzung am Dienstagabend auch, inwieweit am Markt eine Kurzparker-Zone eingerichtet werden kann. Und auch der City-Ring ist wieder im Gespräch. Kleinster gemeinsamer Nenner aller Punkte: Es geht um Verbesserungen für die City.

Markt-Sperrung

2003 hatte der Stadtrat beschlossen, den Markt zwischen der Bahnhofstraße und der Bergstraße am Kirchplatz in der Zeit vom 1. Mai bis zum 30. September werktags von 19 bis 6 Uhr, samstags ab 14 Uhr sowie sonn- und feiertags komplett zu sperren. Dazu dienen Sperrschranken, die allerdings nicht abgeschlossen sind, um Zufahrtsberechtigten die Einfahrt stets zu ermöglichen.

Mit der Umsetzung der Regelung indes hapert es gewaltig, so die Verwaltung: "Die Marktsperrung wird seit ihrer Einführung regelmäßig unterlaufen." Schlimmer noch: Die Sache werde "immer nachlässiger gehandhabt". Anlieger und Wirte öffneten und schlössen die Schranken "nach Gutdünken und wirtschaftlichen Interessen".

Kontrollen zeigten keine Wirkung. Die Einfahrt zum Markt werde zugeparkt; die Zufahrt für Rettungsfahrzeuge sei nicht gewährleistet. Die Einrichtung eines automatischen Öffnungs- und Schließsystems sei bereits mehrfach geprüft worden. Problem: Dafür ist kein Geld da. Ordnungsamtsleiter Richard Thomas bezifferte die Kosten mit mindestens 40.000 Euro, eine Summe, die nicht nur laut Werner Seifert (CDU) woanders dringender gebraucht werde. Thomas: "Die Verwaltung steht zu dieser Regelung, das ist gut für die Innenstadt, belebt diese und macht sie attraktiver."

Zugleich sei es nicht zu verantworten, dass die Straßenverkehrsordnung so lax gehandhabt werde, nicht zuletzt wegen der Sicherheit der Fußgänger. Thomas: "Wenn einmal etwas passiert, sehen wir uns hier wieder." Gleichwohl blieb der Ausschuss dabei: Die Verwaltung soll erneut mit den Nutznießern, sprich: den Wirten, reden und darauf hinwirken, dass die Sperrung verlässlicher durchgeführt wird. Hierzu soll unter anderem mit dem Centrum gesprochen werden, was dessen Chef Georg Zumsande anbot. "Es wäre schade, die Sperrung fiele weg, vor allem für die Gastronomie." Ein Termin von Verwaltung, Centrum und Gastronomen soll also demnächst folgen.

Kurzzeitparken am Markt

Auf Antrag des Bürgerblocks wird geprüft, ob am Markt Plätze für Kurzzeitparken eingerichtet werden können. Der Behindertenparkplatz soll bestehen bleiben. Der Bürgerblock hatte ausgeführt, dass eine Kurzparkerzone für Kunden Wirtschaftsförderung sei.

Dem schloss sich der Ausschuss an. Die Verwaltung soll einen Vorschlag vorlegen, wie die Umsetzung aussehen könnte. Dann soll entschieden werden. Thomas: "Sieben Plätze werden es nicht. Aber Bedarf gibt es." Ein Vorschlag, der die Sicherheit der Fußgänger, die Platz-Bedürfnisse der Geschäfte sowie der Taxifahrer berücksichtigen soll, wird in der nächsten Sitzung beraten.

City-Ring

Auch der City-Ring ist wieder im Gespräch und soll geprüft werden. Das hatte die Allianz aus CDU, FDP und Grünen beantragt. Die Idee: Ein Einbahn-Verkehr , der im Wesentlichen die Luisen-, die Bahnhof- und die Hauptstraße sowie die Weyermannallee umfasst. Kurzzeitparkplätze an der Hauptstraße sowie ein Fußgängerüberweg an der Rheinklinik sollen hier mit ins Kalkül gezogen werden.

Wolfram Freudenberg (SPD) wies auf die Problematik hin, dass durch eine solche Lösung andere Straßen wie etwa die Bahnhofstraße mehr belastet würden. Bedacht werden muss laut Lucia Olbrück (SPD) auch die Frage, wie sich zukünftige Projekt wie für das Post-Gelände auf die Verkehrssituation auswirken. "Ohne externen Gutachter wird es nicht gehen", so Thomas. Die Prüfung wurde einstimmig auf den Weg gebracht.

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