Interview Matthias Lemgen: "Panik bringt keinem etwas"

Neuwied · Matthias Lemgen ist Mitglied der technischen Einsatzleitung des Landkreises Neuwied. Mit ihm sprach Jens Kleinert.

 Matthias Lemgen.

Matthias Lemgen.

Foto: Jens Kleinert

Wie sollten sich Zugpassagiere in einer Situation verhalten, wie sie in der Übung simuliert wurde?

Matthias Lemgen: Grundsätzlich gilt wie bei jedem Feuer und jedem Unfall auch: Stehen bleiben, durchatmen und Ruhe bewahren. Panik bringt keinem etwas. Man sollte überlegen: Was ist hier überhaupt passiert? Wenn man das noch kann, geht es einem ja, gemessen an der Verhältnissen, augenscheinlich noch relativ gut. Wer dazu in der Lage ist, sollte sich auch um andere Personen kümmern und dann nach draußen begeben. Lassen sich die Türen nicht öffnen, sollte man einen Notausstieg suchen. In den ICEs gibt es dazu markierte Scheiben, die man mit Nothämmern einschlagen kann. Ansonsten sollte man natürlich die Anweisungen des Zugpersonals befolgen.

Und im Tunnel?

Matthias Lemgen: Im Tunnel gilt es zu schauen, wo sich der nächste Ausstieg befindet. Die Wege dorthin sind, ähnlich wie auf der Autobahn, mit Pfeilen markiert. Wenn man eine Notrufsäule findet, sollte man einen Notruf absetzen und sich dann zu den gekennzeichneten Rettungsplätzen begeben, die auch von den Einsatzkräften angefahren werden.

Wie sollte man sich draußen verhalten?

Matthias Lemgen: Auf gar keinen Fall sollte man, ohne mit Polizei oder Rettungsdienst gesprochen zu haben, die Unglücksstelle verlassen. Man sollte sich zumindest registrieren lassen, auch wenn man nicht behandelt werden muss.

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