Mahnwache, Friedensgebete und weitere Aktionen Menschen im Siebengebirge zeigen Solidarität mit der Ukraine

Siebengebirge · Ein Jahr nach Kriegsbeginn in der Ukraine: Mit einer Mahnwache in Königswinter und weiteren Aktionen zeigen die Menschen im Siebengebirge, dass sie an der Seite des von Russland angegriffenen Landes stehen.

 Rund 80 Menschen versammelten sich während der Mahnwache am Freitagabend im Königswinterer Haus Bachem.

Rund 80 Menschen versammelten sich während der Mahnwache am Freitagabend im Königswinterer Haus Bachem.

Foto: Frank Homann

Ukrainische Kinder hatten selbstgemalte Bilder mitgebracht, Frauen hielten blau-gelbe Fahnen oder Fotos ihrer zerstörten Heimatstädte vor dem Oberkörper. Und auch einige Kerzen wurden angezündet. Exakt ein Jahr nach Kriegsausbruch in der Ukraine hatten die Stadt Königswinter und Bürgermeister Lutz Wagner zu einer Mahnwache unter dem Motto „Frieden und Freiheit für die Ukraine“ und einer Schweigeminute aufgerufen. Circa 80 Teilnehmer hatten sich versammelt. Wegen des Regens bat Wagner allerdings in das Haus Bachem anstatt auf dem Marktplatz davor.

„Unsere heutige Zusammenkunft ist auch ein Zeichen der Unterstützung für die Menschen, die im letzten Jahr für uns zu Nachbarn und teils zu Freunden geworden sind. Wir stehen an ihrer Seite“, erklärte Wagner. Rund 350 geflüchtete Ukrainer sind es in Königswinter.

Der Bürgermeister dankte den Mitbürgern, die Hilfe leisteten. „Ich weiß um die Dankbarkeit der hier aufgenommenen Menschen, ich weiß aber auch, dass ihre Gedanken an die zurückgebliebenen Ehemänner, Väter und Freunde wie auch an die Heimat voller Trauer, Schmerz und Wut sind.“ Die immer neuen grausamen Nachrichten „machen uns immer wieder aufs Neue wütend und traurig“. Aber aus der Sprachlosigkeit der ersten Tagen des Krieges sei eine große Unterstützung und Hilfeleistung geworden.

Bernd Kolb und Dagmar Ziegner, die selbst sofort nach Kriegsausbruch Ukrainern ein Dach über dem Kopf boten, sprachen ebenso über ihre Erfahrungen wie Gerd Mainzer für die katholische Kirche. „Der Krieg sitzt bei uns immer am Tisch“, erzählte Ziegner.

Gedenken auch in Bad Honnef

Auch in der Nachbarstadt Bad Honnef, wo 382 ukrainische Flüchtlinge leben, wurde des Jahrestages gedacht und zum Gedenken an die Opfer, die Flagge der Ukraine neben den Fahnen der Europäischen Union, Nordrhein-Westfalens und der Flagge mit dem Honnefer Stadtwappen vor dem Rathaus aufgezogen. Bürgermeister Otto Neuhoff: „Wir hoffen und beten, dass dieser schreckliche Krieg endlich ein Ende findet!“ Auch er dankte den Bürgern für ihr Engagement. In den Kirchen der Stadt fanden Friedensgebete statt.

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