Gegendemonstration in Bad Honnef Menschenkette für Solidarität und Demokratie
Bad Honnef · Mehr als 100 Demonstranten folgten dem Aufruf des Bündnis „Bad Honnef – Mer halde zosamme“
Ein Einsatzfahrzeug der Polizei stand am frühen Samstagabend am Vorplatz der katholischen Pfarrkirche Sankt Johann Baptist. Ein ungewohntes Bild an diesem beschaulichen Ort. „Hier ist ordnungsgemäß eine Demonstration angemeldet“, erklärt eine Polizeibeamtin und zeigt auf den zu dieser Zeit noch menschenleeren Platz.
Aufgerufen zu der Demonstration hatte das Bündnis „Bad Honnef - Mer halde zosamme“, ein überparteilicher Zusammenschluss von Bündnis 90/Die Grünen, CDU, SPD und FDP. Kurz darauf findet sich eine kleine Gruppe ein, ein Megaphon wird ausgepackt. „Wir von der Honnefer Ortsgruppe von Bündnis 90/Die Grünen hatten vor wenigen Tagen die Idee, einen Aufruf für Demokratie und Solidarität in der Pandemie zu starten“, sagt eine Akteurin aus der Gruppe.
Von der Idee bis zur Umsetzung sei alles ganz schnell gegangen. In vielen Städten tarnten Gegner der Corona-Maßnahmen und Querdenker ihre zunehmenden Proteste als „Spaziergänge“. Auch in Bad Honnef seien solche Versammlungen in jüngster Zeit aufgefallen. „Wir sind gegen das Dagegen“ erklärt die Frau, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen will.
Polizei zählt 107 Teilnehmer
Zwischenzeitlich treffen immer mehr Menschen auf dem Platz ein, genau 107 zählt die Polizeibeamtin. Eine Frau trägt ein Schild mit der Aufschrift „Impfen statt schimpfen“. Die Bad Honneferin Astrid Schmitz hatte sich mit einigen Freunden auf den Weg gemacht. „Wir sind vor allem gegen rechts“, sagt sie. Deshalb wollten sie bei der Menschenkette mitmachen.
Derweil rief Derya Gür-Şeker, Ortsverbandssprecherin von Bündnis 90/Die Grünen, die Menschen über das Megafon dazu auf, mithilfe der mitgebrachten Schals eine Menschenkette zu bilden. Am Ende stehen die Menschen in „Schal-Abstand“ voneinander vom Platz vor der Pfarrkirche bis hin zur Hauptstraße und Bahnhofstraße und wieder zurück. Ein beeindruckendes Bild.