Sitzfahrrad der Malteser Bad Honnef Mit der Rikscha auf Tour zu Sehnsuchtsorten

Bad Honnef · Bad Honnefer Malteser haben neues Triobike-Taxi. Das GA-Weihnachtslicht unterstützt die Anschaffung.

 Bei der Jungfernfahrt im Juni setzte sich Andreas Archut in den Sattel der Rikscha, um in die Pedale zu treten.

Bei der Jungfernfahrt im Juni setzte sich Andreas Archut in den Sattel der Rikscha, um in die Pedale zu treten.

Foto: Frank Homann

Das pure Vergnügen – frischer Wind in den Haaren, Sonnenschein und hübsche Ansichten am Wegesrand im Vorbeiziehen. Die Bad Honnefer Malteser haben mit finanzieller Unterstützung des GA-Hilfswerkes Weihnachtslicht und ihrem eigenen Förderkreis Artusrunde eine Rikscha angeschafft. Und damit können sich Menschen, die einige Sehnsuchtsziele nicht mehr selbst zu Fuß oder per Rad erreichen, kostenlos befördern lassen.

Jungfernfahrt geht in die Unkeler Altstadt

Zwei Damen aus der Parkresidenz chauffierte Professor Andreas Archut, der Stadtbeauftragte der Malteser, bei der Jungfernfahrt nach Unkel zur Besichtigung der historischen Innenstadt und zurück über Scheuren und Rheinbreitbach. Diese Tour erregte so viel Aufsehen bei den Bewohnern der Parkresidenz, das Archut gleich weitere „Bestellungen“ annehmen durfte. „Die Rikscha sorgt bei allen für gute Laune. Die Damen an Bord hatten viel Spaß, und viele Menschen, die uns entgegenkamen, staunten, winkten und grüßten, als sie das Fahrzeug sahen“, erzählt der Malteser-Chef.

Rikscha hat elektronische Unterstützung eingebaut

Das urige Gefährt kann in seiner vorderen Sitzschale bis zu zwei Personen aufnehmen, die dort sicher angeschnallt sind. Ein Verdeck schützt die Passagiere bei Bedarf vor Sonne, Wind und Wetter. Der Pilot muss zwar in die Pedalen treten, vor allem bergauf, aber dank der elektronischen Unterstützung der Rikscha ist sichergestellt, dass genug Puste übrig bleibt für ein Gespräch zwischen Fahrgast und Piloten. „Es ist nicht sehr anstrengend. Ich bin hinterher angenehm geschafft, nicht nur wegen des Strampelns, sondern weil ich zwei Stunden lang voller Aufmerksamkeit gewesen bin – als Chauffeur, Maschinist, Reiseführer und Gesprächspartner“, meint Archut schmunzelnd.

Die Rikscha steht im Malteser-Quartier an der Quellenstraße. Vor den ersten Touren wurden etliche Probe- und Erkundungsfahrten unternommen. Archut: „Um ein Gefühl für das Fahren mit der Rikscha zu bekommen, bin ich mit einem Freund unterwegs gewesen. Er ist leidenschaftlicher Radsportler, kann aber im Moment wegen eines schweren Unfalls nicht selber radeln. Gemeinsam haben wir die besten Strecken für den Rikscha-Fahrdienst ausgekundschaftet." In Bad Honnef seien viele Straßenabschnitte leider in einem beklagenswerten Zustand. „Wir waren uns bei einigen Passagen einig, dass wir da nicht mit unseren betagten Fahrgästen langfahren können und haben entsprechende Umwege eingeplant", so der Rikscha-Pilot.

„Ausflüge mit einer Rikscha ermöglichen wir Malteser mobil eingeschränkten Menschen, die sich von uns ,auf Touren bringen‘ lassen wollen“, erläutert Archut die Intention. Die ehrenamtlichen Malteser-Rikscha-Piloten folgen geplanten Routen, orientieren sich aber auch am Bedarf und den individuellen Wünschen ihrer Fahrgäste: ein Ausflug durch einen Park, die Fahrt zu einer Kulturveranstaltung, eine Fahrt zum Eis-Essen in der Innenstadt – alles ist möglich. Hätten etwa die Damen von der ersten „Fuhre“ um einen Stopp im „Lämmlein“ auf ein Glas Wein gebeten – Andreas Archut hätte angehalten.

„Wir sind in der Ausgestaltung der Touren sehr frei, was Dauer, Ziel und Programm angeht. Da sammeln wir auch noch Erfahrung. Freilich, wir sind kein Taxi, auch wenn unser Rikscha-Modell den Namen ,Triobike Taxi' hat, sondern bieten ein Komplettpaket, das man für Geld nicht kaufen kann. Wir wollen Erlebnisse für Menschen schaffen, die sie sich selbst nicht – mehr – ermöglichen können“, so Archut.

Spenden ermöglichen Anschaffung der Rikscha

Wer Spaß an der Rikscha-Tour hatte, darf auch gerne wiederholt mitfahren. Während Archut bereits kräftig in die Pedale der Malteser-Rikscha Nummer eins tritt, befindet sich der Dienst derzeit noch im Aufbau. „Je mehr wirklich mitmachen, desto mehr Wünsche können wir am Ende mit der Rikscha erfüllen", so Professor Archut, der erfreut ist über das Engagement der Sponsoren. „Unsere Rikscha konnten wir dank großzügiger Spenden wie dem GA-Weihnachtslicht finanzieren. Unsere Förderer waren vom Sinn und Nutzen des neuen Dienstes sofort überzeugt." Die glücklichen Augen der ersten Fahrgäste sprachen Bände.

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