Pianistin Elena Bashkirova im Kursaal Mit Leidenschaft und Perfektion

BAD HONNEF · Und am Schluss, nachdem sie mit Schumann, Mozart, Liszt und Albéniz das Publikum regelrecht verzaubert hatte, nahm sich Elena Bashkirova noch Zeit für ein Gespräch mit einigen Flüchtlingen.

 Zwei Stunden Hochgenuss: Elena Bashkirova verzauberte das Publikum im Bad Honnefer Kursaal.

Zwei Stunden Hochgenuss: Elena Bashkirova verzauberte das Publikum im Bad Honnefer Kursaal.

Foto: Frank Homann

Die gefeierte Pianistin gab in Bad Honnef ein Benefizkonzert - zugunsten der Flüchtlingshilfe und des Kulturrings. "Ich habe mich gefreut, dies machen zu dürfen", sagte der Weltstar. Die Gruppe syrischer Kurden, die von der ersten Reihe aus mit Pfarrer Uwe Löttgen-Tangermann das wundervolle Konzert verfolgte, dankte der Künstlerin ebenso wie Schirmherr Otto Neuhoff herzlich für diesen Einsatz und das meisterhafte Spiel.

Eingefädelt hatte diese Sonderveranstaltung der künstlerische Leiter der Johannes-Wasmuth-Gesellschaft und Honnefer Mitbürger, Torsten Schreiber, mit Kulturring-Chefin Ursula Mauritz.

Bürgermeister Neuhoff würdigte dieses Engagement. "Manche protestieren gegen Flüchtlinge, manche schotten sich ab. Hier in Bad Honnef kommen Leute an, die auf der Flucht sind. Das erste, was wir tun können - ihnen mit Mitmenschlichkeit zu begegnen. Uns ist es wichtig, in unserer reichen Stadt das zu tun, was wir tun können. Das Konzert heute ist ein Beitrag dazu."

Pfarrer Uwe Löttgen-Tangermann erläuterte die Verwendung der Spende. Sie soll Starthilfe für ein neues Projekt sein als Ergänzung zu dem einmal wöchentlich stattfindenden Café International: Flüchtlinge werden selbst einen Treffpunkt führen. "Sie sollen Perspektiven erhalten und ihre Fähigkeiten einbringen und erweitern."

Die Perspektive für Elena Bashkirova indes eröffnete ihr der Vater Dimitri Bashkirov, einer der bekanntesten Klavierpädagogen Russlands; sie studierte in seiner Meisterklasse am Tschaikowski-Konservatorium ihrer Heimatstadt Moskau. Später eroberte die Frau mit den dunklen Haaren und den braunen Augen die ganze Welt. Sie tritt in Soloabenden und mit großen Orchestern auf und begleitet Sängerinnen wie Anna Netrebko. Die Ehefrau von Star-Dirigent Daniel Barenboim leitet zudem Kammermusikfestivals in Jerusalem und Berlin, wo sie mit Barenboim seit 1992 lebt.

Das Kulturring-Konzert war ein brillantes Erlebnis für das Publikum, das sich nach dem leidenschaftlichen und technisch perfekten Vortrag der Künstlerin am Steinway-Flügel im Kursaal erhob, um ausdauernd Applaus zu spenden. Robert Schumanns Nachtstücke, die Fantasie und Sonate in c-moll von Wolfgang Amadeus Mozart, die Ballade Nr. 2 von Franz Liszt und zum Abschluss Cantos de Espana von Isaac Albéniz hatte die Pianistin für diesen Abend ausgewählt.

Das waren zwei Stunden Hochgenuss. Auch Elena Bashkirova gefiel es in Bad Honnef. "Dieser Saal ist wunderschön", sagte sie. "Der müsste zweimal in der Woche bespielt werden. Hier müssten viel mehr Konzerte stattfinden." Am besten, sie käme selbst bald wieder.

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