Girls'-& Boys'-Day in Oberpleis Mit Vorurteilen aufräumen

OBERPLEIS · Schüler stellten beim Girls'-& Boys'-Day in Oberpleis die Rollenklischees auf den Prüfstand.

 Welche Erwartungen haben Mädchen an Jungen und umgekehrt? Die Schüler machten sich beim Girls' & Boys'-Day ihre Gedanken.

Welche Erwartungen haben Mädchen an Jungen und umgekehrt? Die Schüler machten sich beim Girls' & Boys'-Day ihre Gedanken.

Foto: Frank Homann

„Warum gehen Mädchen eigentlich immer zusammen auf die Toilette?“ „Warum haltet ihr Mädchen uns immer so lange hin?“ „Warum hängen euch Jungs die Hosen bis in die Kniekehlen?“ „Warum erwarten Jungs von uns Mädchen, immer treu und sexy zu sein?“ „Warum sind euch dicke Brüste und ein großer Po wichtig?“ Beim Girls'-& Boys'-Day ging es am Donnerstag im Haus der Jugend um Rollenbilder.

„Frau und Mann – was ist dran?“: So lautete das Motto der Veranstaltung, die gemeinsam von der Stadt Königswinter und der Katholischen Jugendagentur Bonn als Träger der Jugendfreizeitstätten in Königswinter organisiert worden war. Jugendpfleger Stefan Schmied, Gleichstellungsbeauftragte Frauke Fischer und Norbert Lehr, Leiter des Hauses der Jugend, gingen mit den Neuntklässlern der Realschule Oberpleis und den Jungen und Mädchen der Klasse 7 b der CJD-Realschule Klischeefragen nach. Sie leiteten sie an, sich mit den eigenen Vorurteilen kritisch auseinanderzusetzen und Position zur „Geschlechtergerechtigkeit“ zu beziehen.

Zunächst wurden die Jungs und Mädchen gefragt, welche Vorteile es habe, ein Junge oder Mädchen zu sein. So lautete etwa eine Antwort: „Als Junge bleibe ich etwas verschont von der Hausarbeit. Dafür muss ich die Wasserkisten schleppen.“ Als sich die Jugendlichen über Vorurteile austauschten, bemerkten sie schnell anhand eigener Beobachtungen, dass die nicht unbedingt zutreffen müssen.

Haben Frauen wirklich mehr Schuhe als Männer? Ein Teilnehmer: „Mein Papa hat mehr Schuhe als meine Mutter.“ Können Frauen wirklich besser kochen? „Mein Vater kocht häufig und gut.“ Stefan Schmied zu den Jugendlichen: „Es ist wichtig, nicht an Klischees zu glauben, sondern eigene Erfahrungen zu sammeln.“

Es ging zudem um Erwartungen: Um die, die man an andere und an sich selbst stellt, aber auch um die, die beispielsweise die Eltern haben. Gute Noten verlangen Eltern, damit die Kinder später einen guten Beruf erlernen können. Nach einer Runde „unter sich“, kamen die Schüler zusammen, um sich auszutauschen. Jungs wollen eine Freundin, die sich nicht verstellt. Was nervt Mädchen an Jungs? „Dass sie immer so cool sind.“

Die Mädels wollten auch wissen: „Wie gibt man euch am besten einen Korb?“ Die Jungs wünschten sich klare Antworten, zeitnah, direkt und feinfühlig. Die junge Dame, die Jungs immer erst sechs Wochen „zappeln lässt“, ehe sie Nein sagt, wird sich das künftig überlegen. Und ein Junge kündigte an, am Wochenende eine Hose zu kaufen, die nicht nach unten rutscht.

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