Insel Grafenwerth Mitinitiator Marcelo Peerenboom fürchtet um die Zukunft des „R(h)einspaziert“-Festivals

Interview | Bad Honnef · Ob das „R(h)einspaziert“-Open-Air stattfinden kann, stand nach erfolgreichen BUND-Klagen gegen andere Konzerte zeitweise auf der Kippe. Wie die Situation künftig sein wird, ist noch offen.

 Tausende Besucher sind am Samstag auf die Insel Grafenwerth in Bad Honnef zu „R(h)einspaziert“ geströmt.

Tausende Besucher sind am Samstag auf die Insel Grafenwerth in Bad Honnef zu „R(h)einspaziert“ geströmt.

Foto: Frank Homann

Marcelo Peerenboom war 1992 Mitinitiator von „R(h)einspaziert“. Bis heute ist der 52-Jährige überzeugt von dem Veranstaltungsformat und mischt als Herr über die Finanzen immer noch mit.

Haben Sie Angst, dass nach 2022 endgültig Schluss sein könnte, nachdem andere Konzerte im Sommer am BUND scheiterten?

Marcelo Peerenboom: Angst haben wir alle, es ist eine Art Burgfrieden für dieses Jahr, auf den sich der BUND eingelassen hat. Das Gerichtsverfahren wendete sich ja auch gegen uns. Es muss dringend eine Verordnung erstellt werden, die uns Planungssicherheit gibt. Das Team mit den mehr als 120 ehrenamtlichen Helfern wird nicht noch einmal die immensen Vorbereitungen leisten mit der Angst im Nacken, dass alles für die Katz ist. Seit 30 Jahren machen wir das. Wenn das so schrecklich für die Natur hier wäre, dann dürfte es auf Grafenwerth längst keine Vögel und Fledermäuse mehr geben.

 Marcelo Peerenboom war 1992 Mitinitiator von „R(h)einspaziert“.

Marcelo Peerenboom war 1992 Mitinitiator von „R(h)einspaziert“.

Foto: Frank Homann

Die Auflagen waren enorm?

Peerenboom: Ja, wir durften zum Beispiel die Bereiche unter den Baumkronen nicht nutzen. Am Nachmittag durfte neben den Spielestationen kein Bühnenprogramm laufen. Nur die Bühne durfte abends ausgeleuchtet sein. Ansonsten musste alles dunkel bleiben. Früher hatten wir indes die Auflage, die Wege aus Sicherheitsgründen auszuleuchten. Die Wege zu den Toiletten sind dunkel, die Leute irren herum, stolpern über Sachen wie unsere dunkelgrünen Müllbehälter.

Der Stadtjugendring baut Freitag die Bühne auf und Sonntagnachmittag ist nichts mehr vom Fest zu sehen.

Peerenboom: Das ist ein Plus. Ich bin stolz auf unsere Ehrenamtler, die das alles organisieren und quasi bis zum Umfallen ackern.

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