Plakat in der Kreuzweidenstraße Mutmacher auf Rheinisch in der Corona-Krise
Bad Honnef · Auch in der Corona-Krise lassen Rheinländer den Kopf nicht hängen. Sich nicht unterkriegen und den Mut nicht sinken lassen – dieses Signal senden Hausbewohner von der Kreuzweidenstraße mit einem bunten Plakat aus.
Das Rheinische Grundgesetz ist bekanntlich für so manche Lebensweisheit gut. „Et es wie et es“ (Artikel 1) und „Et kütt wie et kütt“ (Artikel 2) möchte man den Zeitgenossen gerade jetzt in der Krise zurufen – und zwar keineswegs als Ausdruck eines fatalistischen Weltbildes, sondern als Mutmacher, als Zuspruch, den Kopf ja nicht hängen zu lassen.
„Watt fott es, es fott“ (Artikel 4) wäre zugleich ein durchaus passender Kommentar, wenn das Regal im Supermarkt wieder einmal nicht hergibt, was es verspricht.
Aber bekanntlich ist Humor ja, wenn man trotzdem lacht. „Do laachs de disch kapott“ (Artikel 11) hilft dann auch durchaus weiter, wenn die Distanzlosigkeit von Mitmenschen, die den Ernst der Lage immer noch nicht begriffen haben, einem schon mal ordentlich über die Hutschnur geht. Aber deswegen ärgern? Ach nein: „Wat soll dä Kwatsch?“ (Artikel 9).
Den Kopf bloß nicht hängen lassen, gerade jetzt, auch wenn es schwierig ist: Dieses Signal geht auch von einem Transparent an einem Haus an der Kreuzweidenstraße in Bad Honnef aus.
Die Urheber halten es dabei mit Artikel 3 der Sammlung rheinischer Lebensweisheiten, die Konrad Beikircher 2001 für die Nachwelt festgehalten hat: „Et hätt noch immer joot jejange“, es ist halt noch immer gut gegangen, steht in großen bunten Lettern auf einem Stofftransparent an der Fassade.
„Et bliev nix wie et wor“ (Artikel 5) möchte man anfügen. Aber anders muss ja schließlich nicht schlecht sein. Auf dass hoffentlich bald wieder in größerer Runde Artikel 10 zum Zuge kommen darf: „Drinks de ene met?“