Wegen Kanalbauarbeiten in Bad Honnef Nächstes Jahr kein Blumenschmuck
Bad Honnef · Im kommenden Jahr wird das "blühende Band", das das Stadtbild verschönert, notgedrungen Lücken aufweisen: Wegen der Kanalbauarbeiten in der Innenstadt entfällt die Blumendekoration dort. Die weiteren Standorte sind aber nicht tangiert.
An die schönen Dinge gewöhnt sich der Mensch am schnellsten. Da ist wohl kaum jemand, der sich nicht an den üppig blühenden Geranien erfreut, die vom Frühjahr bis zum Martinimarkt in Bad Honnef an vielen Laternen hängen.
Hinter dem Projekt stecken viel ehrenamtliche Arbeit und jede Menge Sponsoren. Im kommenden Jahr wird das "blühende Band", das das Stadtbild verschönert, notgedrungen Lücken aufweisen: Wegen der Kanalbauarbeiten in der Innenstadt entfällt die Blumendekoration dort. Die weiteren Standorte sind aber nicht tangiert.
Die Entscheidung ist den Verantwortlichen der Initiative Wirtschaft für Bad Honnef, die vor sechs Jahren mit dem Blumenschmuck gestartet war und das Projekt seitdem auf mehr als 180 Blumentöpfe ausweiten konnte, schwer gefallen, wie sie nun bei ihrer Jahresbilanz gestanden.
"Die Innenstadt leidet ohnehin unter dem Kanalbau", sagte der Vorsitzende Konrad Löcherbach. "Und sie ist ein unabdingbares Zentrum, um die Attraktivität der ganzen Stadt zu steigern", ergänzte Vize Diether Habicht-Benthin.
Frage der Haftung etwa bei Schäden durch Baustellenverkehr
Das verflixte siebte Jahr, sozusagen. Zwar hätte der unterirdische Vortrieb des Kanals dem Projekt nichts anhaben können. In Rücksprache mit dem Abwasserwerk aber wurde klar, dass für die Erstellung der Hausanschlüsse Laternen entfernt werden müssten, und das eventuell kurzfristig. Hinzu komme die Frage der Haftung etwa bei Schäden durch Baustellenverkehr. Habicht-Benthin: "Wenn es in der Vergangenheit zu Schäden gekommen ist, dann meistens, weil etwa ein Lastwagen den Pötten zu nahe gekommen ist. Nur in zwei Fällen gab es Vandalismus."
Und schließlich sei man gegenüber Spendern und Sponsoren in der Verantwortung, deren Investition zu schützen. Gemeinsam mit den Vorstandskollegen Löcherbach und Geschäftsführer Klaus Eckenroth denkt Habicht-Benthin über alternative Standorte für die 33 Töpfe nach, die 2016 nicht in der City hängen werden. Ideen gibt es, etwa, die Strecke vom neuerdings auch beleuchteten Bouquet Linzer Straße - auch das ein Sponsoren-Projekt - zum Friedhof einzubeziehen, den Rathausplatz oder die Grafenwerther Brücke. "Wir hoffen, dass die Kanalbauarbeiten keinen Knick für unser Projekt darstellen, sondern einen neuen Aufbruch", so Habicht-Benthin. Ideal wäre es ihm zufolge, wenn Geschäftsleute Töpfe vor der eigenen Tür sponsern würden, alleine oder zu mehreren im Verbund. Immerhin profitierten sie vom attraktiveren Ambiente, so Habicht-Benthin.
Gut 16 000 Euro für 180 Pflanztöpfe und Bouquets an den Stadttoren
Schon für die gut 180 Pflanztöpfe und Bouquets an den Stadttoren müssten Jahr für Jahr gut 16 000 Euro eingeworben werden, um Bepflanzung, Installation und Bewässerung zu finanzieren. Viel Unterstützung, auch Sach- und Personalhilfe, leisteten Honnefer Betriebe. Und ohne professionelle Mitwirkende gehe es nicht: Das Auf- und Abhängen sei Knochenarbeit. Und auch das Bewässern mit dem 1000-Liter-Tank vom Pritschenwagen aus sei eine Aufgabe, die ungeübte Ehrenamtliche schon aus Versicherungsgründen nicht übernehmen könnten.
Fest steht: Die Initiative wird am Ball bleiben, um die Attraktivität Bad Honnefs weiter zu steigern. Nicht willkürlich, sondern unterfüttert durch fachlichen Rat. So sind Projekte wie das blühende Band oder auch das Krokus-Pflanzprojekt, dessen Erweiterung wegen der Gartenschau-Bewerbung 2015 ein wenig ruhte, jeweils aus Expertisen entstanden. Das Krokusfest 2016 will die Initiative Wirtschaft am 11. März feiern.
"Es muss klar sein: Wo will die Stadt hin, was sind die Schwerpunkte", so Habicht-Benthin. Mit der Laga-Bewerbung, noch dazu im politischen Konsens, sei "gute Vorarbeit" geleistet worden. Ein weiterer Ansatz sei das Integrierte Stadtentwicklungskonzept, ohne das es keine Fördergelder gebe. "Das Schlimmste jetzt wäre, die Aufbruchstimmung im Konsens nicht zu nutzen."