Feuerwehrgerätehaus in Rhöndorf Neubau soll im Mai bezugsfertig sein

RHÖNDORF · Am Anfang ist die Tür noch nicht da. Gut eine Stunde später verlassen die Gäste das Haus standesgemäß durch die Eingangspforte des neuen Feuerwehrgerätehauses an der Rhöndorfer Straße: Es geht flott voran mit dem Neubau.

 Durchblick: Von Küche und Schulungsraum aus ist die Bebauung am ehemaligen Deutsch-Französischen Jugendwerk zu sehen.

Durchblick: Von Küche und Schulungsraum aus ist die Bebauung am ehemaligen Deutsch-Französischen Jugendwerk zu sehen.

Foto: Homann

Nach fast fünf Jahren Vorlauf und mancher Hürde ist es einer der am meisten herbeigesehnten in der Stadt. So hatte eine gemeinsame Wand mit einem Nachbarhaus, über die man beim Abriss der Garagen aus 1925 "stolperte", zum monatelangen Stopp geführt.

Alles Vergangenheit. Bereits im Mai, ein Jahr nach dem Beginn der Rohbauarbeiten, soll Einzug sein. Vom Fortschritt auf der Baustelle überzeugte sich Bürgermeisterin Wally Feiden mit Hans Kestner und Jochen Groteclaes vom Stadt-Gebäudemanagement sowie Rhöndorfs Löschgruppenchef Hans-Heribert Krahe.

Alle sind gleich mitten drin in der Fachsimpelei. Kein Wunder: Die Drähte zwischen Stadt, Feuerwehr, Architekt Josef Krämer und dem Generalunternehmer, der die Handwerkertrupps dirigiert, glühen fast nonstop. Jedes Detail in diesem Bau ist abgestimmt auf seine wichtige Funktion. Oder, wenn man so will: auf im Ernstfall wichtige Sekunden. Von der Planung bis zum Einzug sind Planer, Handwerker und Nutzer darum eng vernetzt. Einmal pro Woche ist Baubesprechung. Feiden: "Hier steckt sehr viel Know-how drin, von allen Seiten."

Dabei geht es um die großen Dinge wie Belüftung, Heizung und Technik-Ausstattung des Herzstücks, der Fahrzeughalle, aber auch um vermeintliche Nebensächlichkeiten. So fällt bei den Umkleiden die breite Türzarge auf. Die Tür, durch die gegenwärtig 21 Rhöndorfer im Ernstfall schnell zu den Fahrzeugen gelangen müssen, wird "180 Grad zu öffnen sein", so Krahe. So ist garantiert, dass sie nicht zufällt - und zum Hindernis werden könnte.

Zudem sind Monitore vorgesehen, auf denen die Aktiven eins zu eins über das Alarmgeschehen informiert werden - ob nun in der Umkleide oder in der Halle, die mit einem ausgeklügelten Abluft- und Abgasabsaugsystem versehen ist und einer Ampelschaltung für die Ausfahrt. Schließlich ist es andernorts schon vorgekommen, dass in der Eile eines Einsatzes - 2013 rückten die Rhöndorfer 121 Mal aus - eine Drehleiter am hochfahrenden Tor hängenbleibt.

Sicherheit geht vor, auch für die Wehrleute. Dicke Kabelstränge, die bald unter Decken und hinter Verkleidungen verschwunden sein werden, zeugen von bis ins kleinste Detail durchdachter Installation. Das gilt nicht nur fürs Parterre, wo neben Halle, Umkleiden, Sanitärräumen für Frauen und Männer und einer kleinen Werkstatt der Raum für die Jugendfeuerwehr untergebracht ist. Von dem sollen, so ist es der erklärte Wunsch der Wehr, sämtliche gut 30 Nachwuchs-Feuerwehrleute in der Stadt profitieren.

Das gilt ebenso für den teilbaren Schulungsraum im ersten Stock neben der Küche. Krahe: "Der Raum wird fest ausgerüstet mit Medientechnik." Während Beamer, Monitor & Co. noch fehlen, ist die Infrastruktur mit den Datenleitungen schon da. Abgerundet wird das Raumprogramm durch den Heizungsraum und ein Büro. Krahe: "Die Wenigsten wissen, dass wir sehr viel dokumentieren müssen. Oft geht es um sensible Personendaten." Entsprechend werden abschließbare Schränke zum Inventar gehören; der Raum bleibt der Feuerwehr-, Löschgruppen- und Jugendführung vorbehalten. "Nächste Woche kommt die Unterkonstruktion für die Fassadenverkleidung", so Groteclaes.

Und ist die rot? Nur teilweise. Denn obwohl Rot die Farbe der Feuerwehr ist, nimmt sie sich in der Gestaltung des Hauses sehr zurück. Ein farbiger Fries unterm Dach und die Fahrzeuge, die durch die transparenten Tore zu sehen sein werden, sind die einzigen "Signalpunkte". Krahe: "Es war allen wichtig, dass sich das Gebäude in die Umgebung einfügt." Das goutieren auch die Nachbarn. Groteclaes: "Alle sind sehr zufrieden."

Das Gerätehaus in Zahlen

der Rhöndorfer Straße hat eine Nutzfläche von 465 Quadratmetern. Die Fahrzeughalle hat 208 Quadratmeter (drei Stellplätze und Raum für das Boot) und ist mit 14 Metern Tiefe so bemessen, dass sich noch Lagerfläche ergibt. Die Umkleiden sind ausgelegt für 30 Aktive. Zudem gibt es einen Raum für die Jugendfeuerwehr (29 Quadratmeter), den Schulungsraum (65 Quadratmeter), Büro (18 Quadratmeter), Küche, Technik- und Nebenräume. Vor dem Haus und südlich davon werden Parkplätze angelegt, davon 14 für das Adenauerhaus. An der Straße entsteht auch eine Bushaltebucht.

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