Simon Schilling verstärkt evangelische Kirchengemeinde Neuer Diakon startet an Palmsonntag in Bad Honnef

Bad Honnef​ · Simon Schilling verstärkt ab sofort das Team der evangelischen Kirchengemeinde Bad Honnef als Diakon. Der 32-Jährige hält an Palmsonntag in der Erlöserkirche seine erste Predigt. Und er bringt neue Ideen mit, unter anderem Filmgottesdienste und Taufen im Rhein.

 Simon Schilling ist neuer Diakon in Bad Honnef.

Simon Schilling ist neuer Diakon in Bad Honnef.

Foto: Frank Homann

Vom Kreuzfahrtschiff ins Kirchenschiff: Simon Schilling hat schon „auf hoher See“ gearbeitet. Verankert war er aber immer in der Kirche. Nun verstärkt er das Team der evangelischen Kirchengemeinde Bad Honnef als Diakon. Anlässlich des Sonntagsgottesdienstes am 10. April (Beginn: 11 Uhr) wird der 32-Jährige eingeführt. Am vergangenen Wochenende ging es aber bereits mit den Konfirmanden „auf Kreuzfahrt“ nach Asbach in die „Konfizeit“.

Schillings sicherer Hafen war schon immer die Kirche. In Sri Lanka geboren, wurde er als Baby adoptiert und wuchs in Lohmar auf, wo er auch heute noch lebt. „Ich habe den klassischen Weg genommen – von der evangelischen Spielgruppe über den Kindergarten, die Kinderkirche zur Konfirmation“, sagt der Neue im Honnefer Team, der auch Aufgaben von Pfarrer Uwe Löttgen-Tangermann übernehmen soll, der 2023 in den Ruhestand geht.

Kinder- und Jugendarbeit auf Kreuzfahrtschiffen

Mit 18 war Schilling bereits Presbyter in seiner Heimatgemeinde. Nach dem Fachabitur sowie einem Freiwilligen Sozialen Jahr bei der Diakonie absolvierte er eine Erzieherausbildung. Während er anschließend drei Jahre in diesem Beruf in der Gemeinde Niederpleis-Mülldorf tätig war, schulterte er nebenbei noch die Diakonen-Ausbildung. Von 2018 bis 2022 war er Diakon und Jugendleiter in Troisdorf; dort wurde er 2020 in der Johanneskirche als Prädikant ordiniert.

Dazwischen lagen drei Jahre auf Kreuzfahrtschiffen. Und da machte er exakt das, was er gelernt hatte: Kinder- und Jugendarbeit. Ob vor Dubai oder im Mittelmeer – er organisierte als Teamleiter für die kleinen Passagiere das Betreuungsprogramm. Netzwerken war für ihn schon damals ein großes Thema.

Schilling will auch Unkonventionelles ausprobieren

Sein Credo lautet: „Gemeinsam Dinge tun.“ Das erlebte er bereits in seiner Lohmarer Gemeinde, in der er heute zweiter Vorsitzender des Presbyteriums ist. Drei Gemeinden haben sich dort als Gesamtgemeinde zusammengeschlossen. „Das steht uns allen bevor.“ Aber der Fusionsgedanke müsse von unten heraus kommen, so Schilling, der seit 2012 dem Kreissynodalvorstand angehört und dem Ausschuss für Erziehung und Bildung der Landeskirche.

Seine Kreuzfahrtzeit wirkt noch anders nach: „Diese Arbeit hat meinen Blick geweitet, ich war am Gast orientiert.“ Andere stärker einbinden, Unkonventionelles ausprobieren – das ist von Schilling zu erwarten. Als Beispiele nennt er Filmgottesdienste. Der Mann mit dem bedeutsamen biblischen Namen kann sich Taufen im Rhein vorstellen. Denn: „Draußen ist gerade sehr hip.“

Neuer Diakon übernimmt auch die Öffentlichkeitsarbeit

Schilling sagt: „Schulgottesdienste mache ich gerne.“ Und: Er hat so richtig Lust auf Besuche in Kindergärten und Altenheimen. Das Konfirmationsmodell wird er ändern – künftig kommen die Konfirmanden einmal im Monat samstags zusammen. Schwerpunkte: Glaube, Leben, Lebensweltorientierung. „Familienarbeit wird ein Thema sein, mit Familiengottesdiensten.“ Die Öffentlichkeitsarbeit wird der technikaffine Diakon leisten.

Zeit nehmen wird er sich auch für seine Aktivitäten an seinem Wohnort, wo er Chef des Turnvereins ist, als Bassposaunist im Orchester spielt, auch im Karneval in der Showbigband. Aber am Palmsonntag sticht er in Bad Honnef in See. Dann hält Simon Schilling in der Erlöserkirche seine erste Predigt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort