"Folk im Feuerschlösschen" Neues Arrangement für deutsche Klassiker

BAD HONNEF · "Folk im Feuerschlösschen" wartete mit Geisterbahn und Bauernklage auf. So kam auch der WDR mit einem Übertragungswagen sich am Sonntag nach Bad Honnef auf das Gelände des Sibi-Gymnasiums. Der Sender wird das jüngste Konzert bei "Folk in Feuerschlösschen" am Montag, 18. März, im WDR 3 ab 20.05 Uhr ausstrahlen.

 Britische Musiker spielen im Bad Honnefer Feuerschlösschen.

Britische Musiker spielen im Bad Honnefer Feuerschlösschen.

Foto: Melsbach

"Eigentlich wollten wir die neue von Andrew Cadie produzierte CD, die er mit seinem aus den Midlands stammenden Duo-Partner Mark Bloomer und sechs weiteren irischen, schottischen und englischen Musikern aufgenommen hat, schon voriges Jahr vorstellen", so FiF-Organisatorin Jutta Mensing. Ohne die finanzielle Unterstützung des Senders habe sie sich ein Konzert mit acht Spitzenmusikern nicht leisten können. Deshalb sei sie froh, nun endlich "Michels Lied aus Tommy's Mund" präsentieren zu können.

Der Untertitel der CD weist auf die Stücke, die aufgenommen wurden. "Ich hatte die Idee, mit Folk-Sängern aus meiner Heimat, die hier in Deutschland leben und arbeiten, bekannte und weniger bekannte deutsche Volkslieder zu arrangieren und zu singen", so Cadie. Anlass für dieses ungewöhnliches Projekt war die Tatsache, dass er bei seiner Ankunft in Deutschland vor 15 Jahren vorwiegend angloamerikanischen Pop im Radio hörte. Dagegen lernte der englische Musiker deutsche Volkslieder kennen, die er und seine Kollegen genauso arrangierten, wie sie dies mit den Vorlagen eines alten Liedes aus ihrer Heimat getan hätten.

Bis die Zuhörer im Feuerschlösschen die Version des Iren Mark Bennet von "Ich weiß ein fein braun Mägdelein" oder "Und jetzo kommt die Nacht herein" von dem Schotten Craig Herbertson hörten, wurden sie von dem Duo "Broom Bezzums", eben Craig/Bloomer sowie von Iain Goodwin und Tim Gray mit Reels und Jigs unterhalten. Lang wurde ihnen die Stunde bei den schwungvollen Tunes der vier Folk-Musiker aber keineswegs.

Im zweiten Teil des Konzerts erklangen dann 14 Lieder aus unterschiedlichen Epochen wie etwa die "Schwäbische Bauernklage" von Neil Grant, die in die Zeit der Bauernkriege entführt. Aber auch regional weist die "Geisterbahn" eine große Bandbreite auf von deutschen Tanzliedern über ein österreichisches Liebeslied bis hin zu "Ich hör mir ein Sichelein rauschen", ein Schweizer Lied über den Sensemann.

Wer das FiF-Konzert nicht besucht hat, aber dennoch wissen möchte, wie sich etwa "Ach bittrer Winter" von Craig, begleitet von einer keltischen Fiddle und Northumbrian pipes, anhört oder gar der "Hamborger Veermaster", der sollte sich den 18. März merken oder den 6. April, an dem der Mitschnitt aus dem Feuerschlösschen ab 13.04 Uhr auf WDR 3 wiederholt wird.

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