Heimatforscher hält Vortrag Neues Buch beleuchtet den Erzbergbau im Siebengebirge

Siebengebirge · Der Heimatforscher Christian Kieß hält einen Vortrag über den Erzbergbau in der Region. 15 Jahre lang recherchierte er für ein Buch mit rund 1100 Fotos, das noch in diesem Jahr veröffentlicht werden soll.

Mehr als 15 Jahre Recherche und rund 1100 Fotos beinhaltet die Publikation über den historischen Erzbergbau im Siebengebirge, die noch in diesem Jahr vom Heimatverein Siebengebirge herausgegeben werden soll. „Mit diesem Buch wurde ein Thema grundlegend bearbeitet, über das bisher nur Teile bekannt sind“, betont einer der Autoren, Christian Kieß aus Bad Honnef.

Gemeinsam mit Klemens Dormagen und dem Geologen Jörg Rieche, beide ebenfalls Bad Honnefer, recherchierte er jahrelang zur Geschichte der mehr als 140 Erzgruben in der Region. Kieß weist nicht nur auf die unter geologisch-mineralogischen Standpunkten neuen Aspekte des Erzvorkommens hin. Auch dessen Bedeutung unter sozialen Gesichtspunkten wie der Auswirkung auf Familie, Lebensräume, Wirtschaft und die Umwelt werden in der Publikation behandelt. „Eingehend beleuchten wir zudem die heute unvorstellbaren Arbeitsbedingungen im damaligen Bergbau“, so der Autor. Die Darstellung gehe laut Kieß weit über die heimatkundliche Zielsetzung hinaus und zeige erstmalig viele soziologische Bezüge der damaligen Lebenswelt.

„Die Erzgruben boten vor allem der ländlichen Bevölkerung im Bergbereich über Jahrzehnte Arbeitsplätze“, so der Heimatforscher. In einzelnen Kapiteln des Werks wird somit unter anderem auf die Erzgruben in den einzelnen Gebieten eingegangen – von Bad Honnef über Aegidienberg, Königswinter bis Hennef.

Wanderung war ideenstiftend

Ideenstiftend war für Christian Kieß und Klemens Dormagen im Jahr 2001 eine gemeinsame Wanderung im Schmelztal. Sie suchten Spuren des historischen Erzbergbaus und so reifte der Plan, die Ergebnisse für weitere Interessierte zur Verfügung zu stellen und die Spurensuche zu systematisieren. Erste Ergebnisse wurden bereits 2004 im Magazin „Rheinkiesel“ präsentiert.

Die Autoren möchten mit dem Buch dem Leser unter anderem die Chance geben, im Rahmen etwa von Familienrecherche auf mögliche Vorfahren zu stoßen. „Es finden sich eine Reihe von Familiennamen, die heute noch in unserer Umgebung zu finden sind“, sagt Kieß. So bestünde die Möglichkeit, auf Vorfahren zu stoßen, die vielleicht bis dato noch nicht in Erscheinung getreten waren.

Ergebnisse der umfangreichen Recherche präsentiert Christian Kieß nun bei einem Vortrag im ehemaligen Pfarrhaus Oberpleis beim „Montagstreff“. Der thematische Schwerpunkt liegt auf den Gruben Alt- und Neuglück.

Der Vortrag beim „Montagstreff“ beginnt am Montag, 14. August, um 15 Uhr im Pfarrheim an der Herresbacher Straße in Oberpleis. Der Eintritt ist frei.

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