Stadtratssitzung in Bad Honnef Neuhoff: Rat ist kein Forum für Gerüchte

Bad Honnef · Die Flüchtlingsunterkunft am Rederscheider Weg war am Donnerstag Inhalt einer Anfrage im öffentlichen Teil des Stadtrats. Barbara Schubert von der Freien Wählergemeinschaft (FWG) war zu Ohren gekommen, dort sei es zu Diebstählen gekommen.

„Sind Einrichtungsgegenstände im Asylantenheim Rederscheider Weg in Aegidienberg abhanden gekommen? Ist es zutreffend, dass diese vermutlich von den Bewohnern des Asylantenheimes veräußert worden sind?“, so Schubert wörtlich.

Bürgermeister Otto Neuhoff sagte, zum einen sei die Unterkunft, bekanntermaßen, überhaupt noch nicht bezogen. „Der Erstbezug wird voraussichtlich erst im Juni sein.“ Zum anderen gebe es keinerlei kritische Vorkommnisse.

Schon einmal hatte Schubert auf ähnliche Weise den Rat befasst. Seinerzeit ging es um die vorübergehend als Flüchtlingsunterkunft genutzte Sibi-Turnhalle. Schubert wollte wissen, ob es stimme, dass Schüler die Halle säubern mussten – auch von Fäkalien, wie sie sagte. Die Verwaltung: Schüler hätten in der Tat freiwillig geholfen; bei den Verschmutzungen habe es sich um Reste auf dem Hallenboden gehandelt, der zuvor mit Klebestreifen markiert war. Schuberts Replik damals: „Dann müssen die Schüler wohl gelogen haben.“

In der aktuellen Anfrage berichtete Schubert, ihr sei von einem Einsatz der Polizei aus Rheinland-Pfalz am Rederscheider Weg berichtet worden. Stimmt nicht, so Neuhoff, „aber wir liegen ja auch in Nordrhein-Westfalen“. Im Rathaus habe man nur von einem Einsatz auf dem angrenzenden Altpacht-Areal Kenntnis. Richtig sei, dass während des Baus der Unterkünfte eine Matratze und ein Tisch abhanden gekommen seien: „Es gibt da einen konkreten Verdacht, und mit Asylbewerbern hat das gar nichts zu tun.“

Neuhoff: „Anfragen zu stellen ist Ihr gutes Recht. Aber ich hätte die Bitte, dass sich das nicht zu sehr häuft.“ Beifall im Rat gab es für diesen Zusatz Neuhoffs: „Wir müssen für Gerüchte, die gestreut werden, hier kein Forum schaffen.“ Schubert: „Dann werde ich den Bürgern sagen, wie ernst sie genommen werden.“

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