Wahlkampf auf Grafenwerth An der Diskussion um Nonnenwerth führt kein Weg vorbei

Bad Honnef · Am 15. Mai wird in Nordrhein-Westfalen gewählt. Prominente Unterstützung im Wahlkampf leisteten NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und die Vizepräsidentin des Europaparlamentes, Katarina Barley (SPD), in Bad Honnef. Dabei trafen sie auch auf Unterstützter des Gymnasiums Nonnenwerth.

 NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst trägt sich im Beisein von Bad Honnefs Vize-Bürgermeister Peter Profittlich (2.v.l.) ins Goldene Buch der Stadt ein.

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst trägt sich im Beisein von Bad Honnefs Vize-Bürgermeister Peter Profittlich (2.v.l.) ins Goldene Buch der Stadt ein.

Foto: Frank Homann

Landtagswahl total auf der Insel Grafenwerth: Nicht nur, dass CDU und SPD das Eiland am Samstag zum Ort beziehungsweise zum Endpunkt von Wahlkampfveranstaltungen mit prominenter Unterstützung durch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst einerseits und Vizepräsidentin des Europaparlaments Katarina Barley andererseits machten. Unweit luden zudem die Stadtjugendringe im Siebengebirge zum „Cook and Talk“, einem neuen Format zur Information der Erst- und Jungwähler, gefördert vom Land NRW als Partizipationsprojekt. An der angekündigten Schließung des Franziskus-Gymnasiums Nonnenwerth kam dann in Sichtweite der gleichnamigen Rheininsel auch die höhere Politik nicht vorbei.

Barley spaziert, Wüst verteilt Eis

 Katarina Barley, Vizepräsidentin des Europaparlamentes, spaziert mit SPD-Direktkandidatin Charlotte Echterhoff von Rhöndorf bis zur Insel Grafenwerth.

Katarina Barley, Vizepräsidentin des Europaparlamentes, spaziert mit SPD-Direktkandidatin Charlotte Echterhoff von Rhöndorf bis zur Insel Grafenwerth.

Foto: Frank Homann

Und so geriet der Stand der Schule zum ungeplanten Termin für die prominenten Wahlkämpfer. Barley war zuvor mit SPD-Direktkandidatin im Wahlkreis Rhein-Sieg II, Charlotte Echterhoff, vom Rhöndorfer Bahnhof aus Richtung Grafenwerth gestartet. Dass der mitgeführte Bollerwagen leicht ins Trudeln kam, tat den Gesprächen mit Bürgerinnnen und Bürgern keinen Abbruch. Wüst hingegen verteilte aus demselben Grund mit CDU-Direktkandidat Jonathan Grunwald Eis vor dem Wagen des Eis-Ateliers – in dem Anhänger hätte der hochgewachsene Christdemokrat Wüst wohl auch Probleme mit der Kopffreiheit bekommen. Der NRW-Ministerpräsident hatte zuvor in Bonn Station gemacht, wo sich der christdemokratische Spitzenkandidat beim CDU-Familienfest auf dem Münsterplatz eine halbe Stunde Zeit für die Fragen der Bonner genommen hatte.

Am Stand von Nonnenwerth entspann sich zunächst mit Barley ein Gespräch mit Schülern, Eltern und Lehrern, die für eine neue Trägerschaft der Schule kämpfen. Immerhin gehe es um 500 Schülerinnen und Schüler, so Astrid Heilmann-Cappel, Mitglied der Schulleitung. Neue Hoffnung, so war am Rande von Eltern zu hören, vermochten auch Solidaritätsnoten wie die von Barley und nach ihr von Ministerpräsident Wüst nicht zu verbreiten. Letzterer lud die Nonnenwerth-Kämpfer nach Düsseldorf ein - die Schule liegt freilich nicht in „seinem“ Bundesland, sondern in Rheinland-Pfalz.

Jugendringe entwickeln neues Informations-Format

Nonnenwerth war ein Thema auch beim „Cook and Talk“ der Jugendringe, an deren Stand sich Wüst im Beisein von Bad Honnefs Vize-Bürgermeister Peter Profittlich (Wüst: „Der mit der Herrentorte. Wer beim Essen vertraut, vertraut auch in der Politik.“) ins Goldene Buch der Stadt eintrug. Die Direktkandidaten des Wahlkreises, neben Grunwald und Echterhoff Derya Gür-Seker (Bündnis 90/Grüne) und Andreas Pinkwart (FDP), hatten zuvor je drei Schwerpunkte der Jugendpolitik skizziert, darunter teils deckungsgleich mehr Partizipation, Stichwort: Wahlalter 16, Investitionen in Schulen und in Treffpunkte für die Jugend sowie Klima- und Umweltschutz. An Kochinseln, die von den Pfadfindern Stamm Oberon, der Malteser-Jugend, „Bad Honnef tanzt“ und den Jugendrings-Vorständen um Marius Nisslmüller und Britta Dürscheid betreut wurden, wurden Lauch geputzt, Hähnchenfleisch aufgespießt und Cocktails gemixt. Parallel kam die Politik mit Jugendlichen locker ins Gespräch — ein Konzept, das aufgegangen sei, so das Fazit am Samstagabend. In Kürze veröffentlichen die Jugendringe Videos über die Veranstaltung. Außerdem liegt an vielen Stellen die Broschüre „Jugendwahl-Info“ aus. Die Inhalte sind auch online verfügbar: sjr-honnef.de/landtagswahl.

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