Johannes Remmel NRW-Umweltminister besucht ABB-Werk in Bad Honnef

Bad Honnef · Ein gut aufgelegter NRW-Umweltminister Johannes Remmel hat das ABB-Werk in Bad Honnef besichtigt. Er zeigte sich beeindruckt von dem mittelständischen Unternehmen.

Am Ende wurde es dann doch noch sportlich. Zumindest für Johannes Remmel. Der NRW-Umweltminister sprintete nach seinem Besuch regelrecht über den Parkplatz des Transformatorenwerks der ABB in Bad Honnef - ja, ja, der Zeitdruck. Vorher war allerdings eher Schlendern angesagt. Eine Dreiviertelstunde hatte sich der Grünen-Politiker Zeit genommen, um auf Einladung der ABB deren Honnefer Werk zu besichtigen.

Und Remmel zeigte sich durchaus beeindruckt in den heiligen Hallen des "hidden champions", des versteckten Siegers. So nennt der Minister das mittelständische Unternehmen, das qualitativ hochklassige Produkte für den Weltmarkt herstellt und fast unbemerkt zum Erfolg der deutschen Wirtschaft beiträgt.

Standortleiter Matthias Reinhold hatte zuvor bei der Sicherheitseinweisung aber noch zur Helmpflicht gemahnt und darauf verwiesen, dass "bitte niemand etwas anfasst, ohne mich vorher um Erlaubnis gefragt zu haben" - Stromschlaggefahr. Der gut aufgelegte Remmel konterte das knochentrocken mit: "Und keiner sollte Schnaps trinken." Aber natürlich ging es vor allem um Sachthemen.

ABB stellt in Bad Honnef Transformatoren her, die vor allem dafür sorgen, dass die Energie, die riesige Windparks im Meer liefern, gebündelt und verlustfrei zu den Verbrauchern gelangt. "Wir leisten einen bedeutsamen Beitrag zur Energiewende", sagte Reinhold. Remmel unterstrich diese Aussage und lieferte ein paar Zahlen: "Wir in Nordrhein-Westfalen sind das Energieland Nummer eins. Wir sorgen für 30 Prozent des Stroms in Deutschland, aber gleichzeitig auch für 30 Prozent der CO2-Emissionen. Letzteres wollen wir ändern und auch Klimaschutzland Nummer eins werden." Daher bereitet Remmel auch die fehlende Planungssicherheit Sorgen, die derzeit aus bundespolitischen Gründen mit der Energiewende verknüpft ist.

ABB-Mann Reinhold stimmte mit ein: "Wir beobachten die Entwicklungen sehr genau, da unser Erfolg oder auch Misserfolg von der Energiewende abhängen." Derzeit kann sich ABB aber nicht beschweren. 50 bis 60 Transformatoren produzieren die rund 360 Mitarbeiter in Bad Honnef pro Jahr. Aufgrund der Lage unmittelbar am Rhein werden die zig Tonnen schweren Produkte nicht umständlich mit Schwerlasttransporten durch die Republik gekarrt, sondern einfach Richtung Norden geschifft.

Als "vorbildlich" bezeichnete Remmel die Nachwuchsförderung der Firma. Während vielerorts in Deutschland Fachkräftemangel herrscht, setzt ABB auf die Förderung der Naturwissenschaften in den Schulen vor Ort und kümmert sich in der Ausbildung selbst darum, maßgeschneidertes Wissen an den Nachwuchs zu vermitteln.

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