Kommentar zum Pfarrheim in Bad Honnef Nur Verlierer

Meinung | Bad Honnef · Die Josefs-Gesellschaft stellt die Planung für die Verbindung aus Behindertenwohnen und Pfarrsaal ein. Nach dieser Entscheidung gibt es nur Verlierer, kommentiert GA-Redakteurin Katrin Janßen.

Außer Spesen nichts gewesen, könnte man sagen, wenn man sich das Debakel um die Planungen für ein neues Pfarrheim in der Bad Honnefer Innenstadt ansieht. Wäre da nicht der fade Beigeschmack, der bei vielen der Beteiligten zurückbleiben dürfte.

Bürgermeister Otto Neuhoff hat schon recht, wenn er davon spricht, dass es in dieser Sache nur Verlierer gibt. Da sind die behinderten Menschen, die keinen Wohnraum an zentraler Stelle bekommen. Da ist die Kirche, die weiter auf einem maroden Pfarrgemeindesaal sitzt. Da ist die Stadt, die weiter auf eine Verbesserung der städtebaulichen Situation wartet.

Und da ist vor allem die Gemeinde. Denn der Brief der Laienorganisationen an die Ratsmitglieder enthält nicht nur die Kritik am Projekt selbst, sondern macht deutlich, dass sich die Organisationen von Kirchenvorstand nicht mitgenommen und vor allem unzureichend informiert gefühlt haben. Das könnte zu einer schweren Hypothek für die Zukunft werden – wie immer die dann aussieht.

Chance für ein Neuanfang?

Denn auch das darf man nicht vergessen: Der Kirchengemeinde Sankt Johann Baptist stehen große Veränderungen ins Haus: Pfarrer Bruno Wachten geht im Sommer in den Ruhestand, sein Nachfolger zum 1. September, Michael Ottersbach, wird aber nicht nur für den Seelsorgebereich Honnef sondern auch Unkel zuständig sein. Die Gemeinden werden sich neu aufstellen müssen, die Arbeit anders verteilt werden. Und dabei ist man vor allem auch auf die Mitarbeit der Laien angewiesen, anders wird es nicht gehen.

Vielleicht birgt dieser Umbruch aber auch eine Chance auf einen Neuanfang. Vieles wird davon abhängen, ob Gemeindespitze, Laienverbände und Gläubige wieder mehr ins Gespräch kommen. Und vielleicht dann doch einen gemeinsamen Weg finden, um das Thema Pfarrheim noch einmal anzupacken – und es dann auch zum Erfolg zu führen.

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