Bad Honnef-Ludvika Partnerschaftskomitee beging das traditionelle Lucia-Fest

BAD HONNEF · Mit Kerzen gegen die Dunkelheit. Anders Carlius knipste im evangelischen Gemeindezentrum das Licht aus. Und schon fühlten sich die Gäste des Partnerschaftskomitees Bad Honnef-Ludvika wie in Schweden, wenn es in dieser Jahreszeit schon nachmittags um vier stockfinster ist.

 Stimmungsvoll: Lucia und ihre Begleiterinnen ziehen ins Gemeindehaus ein.

Stimmungsvoll: Lucia und ihre Begleiterinnen ziehen ins Gemeindehaus ein.

Foto: Frank Homann

Aber nicht lange währte die "Nacht". Ganz still, wie es die Tradition will, erwartete die Festgemeinde den kleinen Aufzug. Lichtschein und glockenheller Gesang kündigten die Ankunft an. Voran schritt die heilige Lucia im weißen Gewand mit dem roten Band um die Taille, langem Haar und dem Kerzenkranz auf dem Haupt. Ihr folgten zwölf "tärnor" genannte Mädchen, die Kerzen in den Händen trugen, und zwei Jungs als "stjärngosser", die Sternenträger. Sie sangen das Lied "Santa Lucia" und weitere typische Stücke und sorgten für Gänsehautgefühle beim Publikum.

Ein zauberhafter Auftakt für das Lucia-Fest des Partnerschaftskomitees, das diesmal sogar auf den Lucia-Tag genau, am 13. Dezember, begangen werden konnte - wie in Schweden und natürlich auch wie bei den schwedischen Freunden in Ludvika. Katrin Lüth, Vorsitzende des Vereins, dankte den 15 Kindern vom Schwedischen Schulverein Bonn für ihren gelungenen Einsatz. Und ihr Stellvertreter Anders Carlius als echter Schwede informierte, wie dieser Tag in seiner Heimat abläuft.

Warum eigentlich am 13. Dezember gefeiert wird? Es war der kürzeste Tag des Jahres vor Einführung des Gregorianischen Kalenders 1752. Auch die Sache mit dem Lichterkranz erklärte Carlius.

"Weil sie die Hände frei haben wollte, um den Armen Lebensmittel geben zu können." So besagt es die Legende. Heutzutage wird in jeder Stadt eine Lucia gewählt, die mit ihrem Gefolge Krankenhäuser und Altenheime besucht. In den Familien, Schulen und Betrieben wird gefeiert. Dazu gehört unbedingt das "julbordet". Das Honnefer Komitee hatte auch in dieser Hinsicht ganze Arbeit geleistet und ein Weihnachtsbuffet mit Köstlichkeiten beladen.

Ehrenvorsitzender Egbert H. Krahé steuerte seinen berühmten Kartoffelauflauf "Janssons Versuchung" bei. Seine Frau Renate zauberte einen Heringssalat. Beide hatten am Vortag stundenlang in der Küche verbracht.

Katrin Lüth hatte verschiedene Sorten Hering eingelegt und die beliebten Fleischbällchen, die "köttbullar", zubereitet. Lachs fehlte auf dem Buffet ebenso wenig wie der Weihnachtsschinken nach schwedischem Originalrezept. Zum Auftakt erhielt jeder einen "glögg". Mit Aquavit, Kaffee und Gebäck endete das Mahl. Das Flötenensemble von Antonia Schwager erfreute mit barocker Musik.

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