Integriertes Stadtentwicklungskonzept in Bad Honnef Plädoyer für Parkhaus an der Endhaltestelle

Bad Honnef · Wer in Bad Honnef auf Bus und Bahn angewiesen ist, dem fällt wenig Schmeichelhaftes ein. Nicht zuletzt Touristen bekommen zu spüren, dass der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) Raum gibt für Verbesserungen.

Auch das ist ein Thema, das – wenn auch nicht alleine hausgemacht – im Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISeK) für Bad Honnef eine Rolle spielen dürfte. Wie berichtet, hat die Verwaltung im Entwurf eines „Rahmenkonzeptes Gesamtstadt“ 19 Leitziele formuliert und Handlungsfelder und -räume als Diskussionsgrundlage skizziert. Der General-Anzeiger stellt die Punkte des Entwurfs in loser Folge vor. Einer davon: die Weiterentwicklung und Qualifizierung des Verkehrsangebotes.

Leitziel 13: Weiter heißt es im Entwurf der Verwaltung unter dieser Überschrift, Ziel sei eine Optimierung „im Umweltverbund Fußgänger/Radfahrer/ÖPNV“. Dabei steht unter anderem eine Verbesserung der Verbindungen von Berg und Tal an inklusive Verbindung zum Rhein, die Entwicklung eines Radverkehrskonzeptes sowie die Neuanlage und die Sanierung von Rad- und Fußwegen. Fahrradstellplätze, Pedelec-Stationen und -Ladesäulen und attraktivere Fußgängerbereiche sind im Entwurf ebenfalls zu finden.

Ein dicker Brocken wäre dies: Die Prüfung und gegebenenfalls Vorprüfung eines neuen Bahnhaltepunktes Bad Honnef wird genannt. Wie mehrfach berichtet, steht eine Zusammenführung von Bahnhof und Endhaltestelle und damit die Vernetzung dieser Verkehrsmittel schon lange auf der Wunschliste – bislang eine ferne Zukunftsvision, zumal die Stadt alleine dies weder veranlassen noch stemmen kann.

Konkrete Punkte, sprich: Handlungsräume, unterteilt der Entwurf in fünf Schwerpunkte: die Anbindung an das Rheinufer, Verbesserungen für die Fußgänger, Radwegekonzepte, eben den neuen Bahnhaltepunkt und die Wechselmöglichkeiten im Umweltverbund – konkret die Anlage beziehungsweise Erweiterung von Park-and-Ride-Parkplätzen an der Endhaltestelle und in Rhöndorf oder auch einen sogenannten Mitfahrerparkplatz an der A 3.

Der Blick auf die Details zeigt, dass einiges aus der verpassten Landesgartenschaubewerbung wieder aufgegriffen wird. Als da wäre: Um die Innenstadt an das Rheinufer anzubinden, taucht der Gedanke einer neuen Brücke auf der Achse Weyermannallee/Girardetallee und B 42 wieder auf. Doch auch das geplante Baugebiet am Floßweg und die Bebauung am Pfannenschuppenweg böten sich laut Entwurf an, eine bessere Verbindung zum Rhein zu schaffen. Ein Rad- und Fußweg wäre zu diskutieren für den Leinpfad am Rhein, bislang aufgrund der Eigentumsverhältnisse ebenfalls ein schwieriges Thema. Nicht neu ist auch die Forderung, die Rottbitzer Straße für Fußgänger und Radfahrer sicherer zu machen. Bereits ein Anfang gemacht ist an der Linzer Straße, deren Umbau in den kommenden Jahren vorangehen wird.

Leitziel 14: Wer auf das Auto nicht verzichten kann, wird im Entwurf des Rahmenkonzeptes nicht vergessen. Auch hier sind Verbesserungen anzugehen, heißt es vielmehr. Wie das gehen kann? Mit einem eigenen Verkehrskonzept, das auch alternative Verkehrsführungen nicht zu einem Denkverbot macht. Ein Stichwort aus der Vergangenheit, das so im Entwurf nicht genannt ist: der Innenstadtring. Und nicht verwunderlich, spielt die Parkplatzthematik eine Rolle, wenn es um den Verkehr geht. Ein Parkraumkonzept inklusive Parkleitsystem könnte hier zumindest ordnend eingreifen.

Die Schaffung von innenstadtnahen Parkplätzen allerdings – hier im Verbund mit Verbesserungen der Infrastruktur auch für die E-Mobilität – dürfte der größere (und wichtigere) Brocken sein. Infrage kommen – wie bereits in einem anderen Leitziel genannt – unter anderem ein Parkhaus an der Endhaltestelle, Teile des heute verpachteten Parkplatzes an der Luisenstraße je nach Bauplanung, Flächen am Sayn'schen Hof unter demselben Vorbehalt und die bereits angedachte Erweiterung des Park-and-Ride-Parkplatzes an der Bahnstation in Rhöndorf.

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