Bad Honnef Politik gegen Bauhof-Abgabe

BAD HONNEF · Georg Zumsande packte gleich zum Auftakt der Veranstaltung von Centrum e.V. und Allianz für Bad Honnef "den Stier bei den Hörnern". Unter dem Motto "Quo Vadis Bad Honnef?" thematisierte der Vorsitzende der Innenstadtgemeinschaft die ab 2014 geplante Bezahlung für Leistungen des Bauhofes bei Centrum-Stadtfesten. Centrum fühlt sich ungerecht behandelt gegenüber der Stadtinformation.

 Das Rosenfest könnte für die Veranstalter bald teurer werden.

Das Rosenfest könnte für die Veranstalter bald teurer werden.

Foto: Frank Homann (Archiv)

Betreiber Thomas Bock hatte erklärt, das Büro schließen zu wollen, sollten die Zuschüsse durch die Stadt nicht erhöht werden, um kostendeckend arbeiten zu können.

Zumsande sagte im Kurhaus: "Innerhalb von sechs Wochen wurde Thomas Bock der Wunsch erfüllt. Aber wir stehen ohne Unterstützung da. Wir müssen heftig kämpfen, wir brauchen die Unterstützung. Es würde uns sehr helfen, wenn die Forderungen des Bauhofes entfallen." Während der Jahreshauptversammlung hatte Centrum vor kurzem ohnehin bereits angekündigt, nicht zahlen zu wollen.

CDU-Fraktionsvorsitzender Sebastian Wolff betonte: "Ihr macht mit den Veranstaltungen Wirtschaftsförderung pur!" Für die Allianz versprach er: "Ihr werdet nicht voll belastet." Dabei räumte Wolff ein: "Das ist schwierig, denn das ist eine freiwillige Leistung. Aber darüber reden wir noch einmal. Wir wollen einen Kompromiss finden, dass das Centrum nicht in hohem Maß belastet wird. Wenn der Haushalt 2014 vorliegt, schauen wir."

Michael Oswald, Fraktionsvorsitzender der Liste Bündnis 90/Die Grünen, meinte ebenfalls: "Die Forderung, für Bauhof-Leistungen für das Jahr 2013 zu zahlen, erfolgte nicht, obwohl die Verwaltung das anders wollte. Für 2014 müssen wir noch mal sehen." Rainer Quink, der Chef der FDP-Fraktion als Dritter im Bunde, sagte: "Wir wollen die beiden Seiten nicht gegeneinander ausspielen. Thomas Bock macht einen guten Job, das Centrum macht auch einen guten Job."

Auch die Wirtschaftsförderung der Stadt wurde angesprochen. Wolff: "Die Wirtschaftsförderung wird nicht auf null gestellt. Von der Struktur her hat das nicht gepasst mit einer Stabsstelle Wirtschaftsförderung bei der Stadtverwaltung. Wir werden dieses Geld anders verteilen." Rainer Quink: "Wir möchten die Mittel lieber in Einzelprojekte geben. Das ist effektiver."

Hansjörg Tamoj als Moderator der Veranstaltung fragte die Herren am Podium: "Wie kann sich die Stadt Bad Honnef entwickeln, dass sie attraktiv bleibt oder noch attraktiver wird?" Zumsande berichtete: "Ich habe mir als junger Goldschmied vor 35 Jahren Bad Honnef als Standort für mein Geschäft ausgesucht." Am Saynschen Hof habe sich nie etwas geändert. "Die Bebauungspläne wurden verändert. Aber es war alles nur Theorie."

Der Gang von der Hauptstraße zum Saynschen Hof entspreche einem "Kulturschock". Auch für die gegenüberliegende Fläche der Post habe es bereits vor 25 Jahren Überlegungen gegeben. Dabei erkennt der Geschäftsmann dort eine Menge Potenzial. "Wenn das ein neues Zentrum wird, könnte es das gesamte urbane Leben positiv verändern. Das wäre wie Weihnachten."

Warum am Saynschen Hof nicht gebaut würde, wollte Hansjörg Tamoj denn auch wissen. Rainer Quink: "Es gab immer Probleme, auch mit dem Verkehr." Die Idee der Allianz, auf dem Parkplatz Luisenstraße ein Parkhaus mit drei Tiefgeschossen zu errichten, würde so viel Parkraum schaffen, dass am Saynschen Hof gebaut werden könnte, ohne dort selbst Parkplätze schaffen zu müssen.

Für das Areal gebe es schöne Vorstellungen: Dort könnten etwa die "Honnefer Höfe" entstehen - so wie in Berlin die "Hackeschen Höfe".

Zuhörer Dieter Lüttke hatte seine Zweifel, dass alles realisiert wird. Sebastian Wolff bestätigte: "Das ist ein Problem. Es wird vieles beschlossen, aber an der Umsetzung hapert es." Seine Lösung: "Der nächste Bürgermeister muss aus der Allianz kommen. Dann ist die Verwaltung wieder flott."

"Shared Space" und der "Durchstich"

Eine Ausdehnung der Fußgängerzone zog Michael Oswald in Betracht und das "Shared Space", die Gleichberechtigung von Kraftfahrzeugen, Fahrrädern und Fußgängern. Neu nachgedacht werden soll über den Innenstadt-Ring. Sebastian Wolff: "Das wollen wir gern neu aufgreifen, auch als Belebung der Innenstadt. Aber das soll kein Schnellschuss sein."

Zu bedenken wäre zum Beispiel die Krankenhaus-Zufahrt. Auch der Durchstich direkt hinter der Stadtsparkasse zum Großraumparkplatz an der Luisenstraße wurde thematisiert. Der Fraktionsvorsitzende der Grünen träumte vom Durchstich "bis hin zur Schmelztalstraße". Das Schaffen von Kurzzeit-Parkplätzen in der Innenstadt und ein neues Konzept für die Kirmes wurden angerissen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort