Verkehrskontrollen in Bad Honnef Polizei kontrolliert verstärkt nach Einbrüchen

BAD HONNEF · Beamte der Wache Ramersdorf stoppten am Donnerstag Autofahrer an mehreren Zufahrtsstraßen im Bad Honnefer Talbereich.

 Gestern Mittag an der Linzer Straße: Die Polizei führt Kontrollen durch, da sich im Honnefer Tal jüngst Einbrüche gehäuft haben. FOTO: HOMANN

Gestern Mittag an der Linzer Straße: Die Polizei führt Kontrollen durch, da sich im Honnefer Tal jüngst Einbrüche gehäuft haben. FOTO: HOMANN

Foto: Frank Homann

Zum zweiten Mal innerhalb von nur einer Woche hat die Bonner Polizei am Donnerstag mit einer groß angelegten Kontrollaktion im Siebengebirge Präsenz gezeigt. Der Schwerpunkt lag diesmal auf Bad Honnef. Denn, so Gerd Mainzer, Leiter der Polizeiwache Ramersdorf: Obwohl die Einbruchszahlen in der helleren Jahreszeit üblicherweise zurückgehen, war es jüngst im Bad Honnefer Talbereich zu mehreren Tageswohnungseinbrüchen gekommen.

18 Beamte der Wache Ramersdorf kontrollierten darauf gezielt in der Zeit, in der sich die jüngsten Einbrüche ereignet hatten, Autofahrer an den Zufahrtsstraßen. Da die Aktion bis in die Abendstunden andauerte, lag eine Abschlussbilanz am Donnerstag noch nicht vor.

Donnerstag gegen 14.30 Uhr auf dem Parkplatz am Neuen Friedhof: Nicht jeder Autofahrer bringt Verständnis auf für die Polizeiaktion. Die meisten aber nehmen es gelassen, öffnen bereitwillig den Kofferraum. Mainzer betont die Bedeutung der Kontrollen - auch wenn sich nicht immer ein "unmittelbarer Erfolg" einstelle wie zuletzt an der A3, wo der Polizei ein zur Fahndung ausgeschriebener Mann ins Netz ging. "Es geht darum, ein Dunkelfeld zu erhellen. Oft stellen sich Ermittlungserfolge erst später ein."

Auch Prävention sei ein wichtiges Ziel. Denn potenzielle Täter würden so auch abgeschreckt. Nicht minder wichtig, um die Einbruchskriminalität einzudämmen, sei die Aufmerksamkeit der Bürger, so Mainzer. Polizei-Sprecherin Daniela Lindemann berichtete, erst vor kurzem hätten Hinweise von Zeugen zur Ergreifung von Einbrechern geführt.

"Das ist alles andere als eine Aufforderung zum Denunziantentum. Es geht darum, die Sensibilität der Bürger zu fördern", so Mainzer. In einer intakten Nachbarschaft etwa sei die Wahrscheinlichkeit, dass verdächtige Personen oder Umstände auffielen, groß.

Gerd Mainzer appelliert auch, Wohnungen und Häuser gut zu sichern, auch bei nur kurzen Abwesenheiten. Gekippte Fenster, eine unverriegelte Haustür: Dies seien "Schwachstellen", die Einbrecher suchten und leider oft auch fänden.

Die Tatsache, dass immer wieder Einbruchsversuche an gut gesicherten Objekten scheitern, zeige, dass die Aufklärungsarbeit der Polizei Früchte trage. Vor allem: Die Bürger dürften "keine Scheu haben, die 110 zu wählen. Wenn man etwa in einer Siedlung Verdächtiges beobachtet, sollte man die Polizei verständigen".

111 Wohnungseinbrüche

2013 gab es laut Polizei in Bad Honnef 111 Wohnungseinbrüche. Ähnlich sah es laut Polizeisprecherin Daniela Lindemann 2014 aus; die Statistik wird demnächst vorgestellt. Da es kürzlich gehäuft zu Einbrüchen im Honnefer Tal gekommen sei, beraumte die Polizei gezielte Kontrollen an.

Bis 16 Uhr kontrollierten die Beamten 47 Fahrzeuge und 63 Personen. Eine Person war laut Lindemann polizeilich bekannt; aktuelle Ermittlungen gebe es aber nicht. Ein Mann musste mit zur Wache, da er sich nicht ausweisen konnte und es Fragen zu seinem Aufenthaltsrecht gab. Zwei Fahrer hatten keinen Führerschein. Es wurden sieben Ordnungswidrigkeiten geahndet.

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