Mundartmesse in Bad Honnef Predigt und Gebete in rheinischer Mundart

BAD HONNEF · Bei der 24. "Kölschen Mess" in der Bad Honnefer Pfarrkirche Sankt Johann Baptist knubbelten sich erneut die kostümierten Jecken. Beim Beten und Singen "op Kölsch" ging es fröhlich zu.

 Für ein farbenfrohes Bild sorgten die Besucher in der Pfarrkirche, darunter seine Tollität Prinz Guido aus Aegidienberg.

Für ein farbenfrohes Bild sorgten die Besucher in der Pfarrkirche, darunter seine Tollität Prinz Guido aus Aegidienberg.

Foto: Frank Homann

Wenn Prinzenfedern in der Pfarrkirche Sankt Johann Baptist wippen, die feschen Mädchen der Tanzcorps am Altar schunkeln und Musikzüge „Ich bin ene Räuber“ spielen – dann ist Kölsche Mess. Am Sonntag war es bereits die 24. Auflage. Und so dankten am Schluss die Präsidenten der Bad Honnefer Karnevalsgesellschaften und Stefan Jungheim, der Vorsitzende des Festkomitees Bad Honnefer Karneval, Pfarrer Herbert Breuer herzlich für diesen Einsatz. Und Jungheim sagte dem Geistlichen zu, wenn er im Sommer sein 50-jähriges Priesterjubiläum begeht, würden sie ihn begleiten.

Die Messe in rheinischer Mundart – sie sorgte auch dieses Mal für ein proppenvolles Gotteshaus. Alle Karnevalsgesellschaften waren im feinen Ornat vertreten, die Elferräte und Damenkomitees, die Senatoren und die Tanzcorps. Der Spielmannszug des TV Eiche zog auf und der Musikzug der KG Klääv Botz – natürlich mit dem Lied „Kölsche Mädche, kölsche Jonge sinn dem Herrjott joot gelunge“.

Die Burgbläser aus Rheinbreitbach begleiteten neben Organist Wilfried Dohr die Gläubigen beim Gesang, während die Eiche-Musiker den Fanfarenmarsch während der Wandlung zelebrierten. Und Jennifer Pütz spielte Flöte.

"Verdreeßliche Lück sind dem Herrjott zuwidder"

Aus vollem Herzen in der Sprache ihrer Heimat beteten und sangen die bunt kostümierten Jecke. Und auch Zelebrant Herbert Breuer predigte natürlich in seiner Muttersprooch, dem Kölsch, unter dem Motto: „Mer dürfe schon he und jetz Hillije sinn. Verdreeßliche Lück sind dem Herrjott zuwidder. Löstije Lück jefallen mir jot.“ Er berichtete über lustige Begebenheiten heiliger Mitmenschen. Und danach meinte Breuer: „Ich denke, wir haben Chancen, Heilige zu sein.“

Diakon Franz Gunkel las das Evangelium, Ursula Voll war für die Lesung zuständig. Prinz Guido II. aus Aegidienberg sprach die Fürbitten. So sagte er etwa: „Mer bidde für die Ärme un kranke Löckche, dat se net esu ligge mösse, nemm inne den Ping, un maach se widde jesund.“ Die Gemeinde antwortete: „Här, hür uns aan und dunn et jevve!“

Und sie beteten zusammen: „Do levve Här un Jott, schenk us an denne Dach, e Hätz voll Sonnesching, voll Moot un Freud.“ Mit dem Lied „Großer Gott wir loben dich“ beendeten die Gläubigen den Gottesdienst. Am Schluss erbat Breuer den Segen „für die tollen Tage, für die Züge, aber auch für Euer ganzes Leben“.

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