Schulform Privater Träger plant Gesamtschule in Bad Honnef

BAD HONNEF · Während in Königswinter das Ringen um eine Gesamtschule in Oberpleis in eine neue Runde geht, zeichnet sich in Bad Honnef möglicherweise eine Lösung für Eltern ab, die auf genau diese Schulform für ihre Kinder hoffen: Ein privater Träger möchte in der Stadt gerne eine staatlich anerkannte Gesamtschule errichten.

Nach Vorgesprächen im Rathaus stellten die Initiatoren Gaby und Siegfried Loewenguth ihr Projekt am Donnerstag hinter verschlossenen Türen erstmals einer größeren politischen Runde vor. An der Politik ist es, ebenfalls Weichen zu stellen: Bis 15. Januar muss der von den Trägern vorbereitete und in weiten Teilen mit der Bezirksregierung abgestimmte Antrag gestellt sein, wenn die Schule 2013 starten soll.

Dabei ist, etwa mit Blick auf ein geeignetes Schulgebäude und somit einen geldwerten Beitrag der Stadt zum neuen Angebot, der Stadtrat gefragt. Geht es nach Gaby und Siegfried Loewenguth, könnte es im Sommer losgehen. "Wir sind bereit", sagten sie dem GA. Gut ein Jahr Vorarbeit haben die Königswinterer in ihr Projekt gesteckt.

Von Ungefähr kommt beider Gedanke nicht. Gaby Loewenguth ist Lehrerin, hat die Schulleiterqualifikation mit Erfahrung in Leitungspositionen und eigenen Angaben zufolge zuletzt eine Privatschule nicht nur geleitet, sondern mit aufgebaut. Der freiberufliche Diplom-Kaufmann und Gesundheitsökonom Siegfried Loewenguth lieferte dazu das Wirtschaftskonzept, berichtet er.

"Wir haben brav vorgearbeitet", sagt Gaby Loewenguth. Was bedeute: Das pädagogische Konzept stehe, ebenso das wirtschaftliche, das eine 85-prozentige Refinanzierung der staatlich anerkannten Schule durch das Land beinhalte. 15 Prozent muss der Träger aufbringen. Beide sind zuversichtlich, dass es klappt - wenn die Stadt mitzieht.

Siegfried Loewenguth: "Wir brauchen einen Vorvertrag für geeignete Räume", das sei Bedingung für die Genehmigung. Das "Optimum", sagen beide: Räume der Konrad-Adenauer-Schule. Dass dies eine zukunftsfähige Option für Honnef wäre, zeige die Schulentwicklungsplanung: Wie berichtet, sieht der Planer für Hauptschulen mittel- bis langfristig Schwarz, da Eltern Schulen präferierten, die zum Abitur führen, also Gymnasium und Gesamtschule. "Wir hoffen darum sehr, dass die Stadt uns unterstützt", so Siegfried Loewenguth.

Im Gegensatz zu einer öffentlichen Gesamtschule müsse das private Modell zum Start nicht 100, sondern nur 50 Anmeldungen haben, so Gaby Loewenguth. Auf Dauer hält sie "drei Züge für denk- und machbar". Das Konzept in Kürze: Geplant ist eine Gesamtschule in den Stufen fünf bis zehn, mit längerem gemeinsamen Lernen, Förderangeboten und dem Ganztag.

Darauf aufbauend gehe es um eine berufsbildende gymnasiale Oberstufe, Schwerpunkte Wirtschaft und Sprachen. Wünschenswert wäre eine Zusammenarbeit, etwa mit dem Siebengebirgsgymnasium und der Fachhochschule.

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