Tag der Feuerwehr in Bad Honnef Probesitzen im frisch geputzten Einsatzfahrzeug

BAD HONNEF · Beim Tag der Feuerwehr stehen Großreinemachen, Information und Nachwuchswerbung im Zentrum. Vor allem die Rhöndorfer Löschgruppe braucht dringend Verstärkung.

 Zur Grundausbildung der Feuerwehrleute gehört der richtige Umgang mit dem Atemschutz, der beim „Tag der Feuerwehr“ ebenfalls demonstriert wurde.

Zur Grundausbildung der Feuerwehrleute gehört der richtige Umgang mit dem Atemschutz, der beim „Tag der Feuerwehr“ ebenfalls demonstriert wurde.

Foto: Frank Homann

Wenn vor dem Fenster das Tatütata vorüberjagt, ist der kleine Julian außer Rand und Band. Denn er wohnt gleich in der Nähe der Feuerwache von Bad Honnef-Mitte. Beim Tag der Feuerwehr konnte der Dreijährige endlich einmal selbst in solch einem roten Auto Platz nehmen. Und Marco Betzelt (12) und Moritz Schwarz (11) von der Jugendfeuerwehr verstellten den Fahrersitz per Knopfdruck nach oben und unten: erste Sitzprobe für Julian, der stolz aus dem Führerhaus heraus seiner Mutter Simone Zapla zulächelte. „Auch sein Bruder Christian will zur Jugendfeuerwehr“, erzählte die Selhoferin.

Am Samstag war in allen Feuerwehrgerätehäusern Bad Honnefs Frühjahrsputz angesagt. Außerdem waren alle Interessierten eingeladen, hinter die Kulissen zu schauen. Feuerwehrfrauen hatten Kuchen gebacken. Die originellsten Exemplare waren mit der Notrufnummer 112 verziert.

Mannschaftswagen wurden geputzt

Beim Löschzug Bad Honnef-Mitte war Stephan Brimmer als Grillmeister in Aktion. An seinem Stand stärkten sich auch 13 Mitglieder der Jugendfeuerwehr aus dem Tal, die den Männern von der aktiven Wehr beim Großputz unter Anleitung der Jugendfeuerwehrleiterin, Hauptbrandmeister Patricia Wiesel, halfen. Die Wagen wurden nach draußen gefahren zur Großwäsche. Und natürlich putzte der Nachwuchs auch seinen eigenen Mannschaftswagen blitzeblank.

Anja Sudholt (14) gehört seit eineinhalb Jahren der Jugendtruppe an. „Es macht Spaß. Mein Ziel ist es, später in der aktiven Wehr mitzuwirken.“ Hendrik (8) hat seinen Papa Stephan Brimmer als Vorbild. „Wenn ich zehn Jahre bin, trete ich der Jugendfeuerwehr bei“, meinte Hendrik. „Ich möchte anderen Leuten helfen.“ Aber Fußballer ist der kleine HFV-Stürmer aus der U9-Elf ebenfalls mit Herz und Seele. „Wir brauchen Jugendliche für die Feuerwehr, nachdem wir im vergangenen Jahr einige an die aktive Wehr überstellt haben“, so Wiesel.

Einweisung auf dem Fahrzeug

Beim Tag der Feuerwehr hielten die Feuerwehr-Schüler die Augen offen, denn da konnten sie eine ganze Menge lernen. Die Technik wurde überprüft. Weniger Technisches hatte Christian Ziegert vom Aegidienberger Löschzug im Sinn. Für den Jugendbetreuer stand noch eine Einweisungsfahrt mit dem Verkehrssicherungswagen auf dem Programm, als er zu den Kollegen ins Tal fuhr. Mit an Bord: sein Kamerad Florian Fey (20), der sich in der Kleiderkammer, die auf der Honnefer Wache für alle Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr von den Gerätewarten, Brandoberinspektor Martin Piederstorfer und Unterbrandmeister Uwe Harperath, betreut wird, mit einer neuen Hose eindeckte. „Meine alte ist zu klein geworden.“ Die Wehrleute haben eine Hose für technische Hilfeleistungen und eine dicke Brandschutzhose.

Mathias und Anke Schmandt machten mit ihren Kindern Moritz (4), Ida (2) und Felix (10) eine Stippvisite. Felix hat endlich das Mindestalter für die Feuerwehr erreicht und will nun durchstarten. Die Familie ließ sich zunächst von Feuerwehrmannanwärter Johannes Farber das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug 20 erklären. 15 Kameraden, sechs aus Königswinter, lernten den Umgang mit der Atemmaske. Dazu gehörte auch ein Gewöhnungsmarsch in voller Montur zum Sportplatz.

Löschgruppe Rhöndorf wirbt um neue Mitglieder

Auch Selhofs Vize-Löschzugführer Thomas Weiss und André Runne beobachteten den Abmarsch, während Löschzugführer Frank Brodesser den Kameraden in Aegidienberg einen Besuch abstattete. Auch in Rhöndorf wurde das neue Gerätehaus von rechts auf links gedreht. Die Rhöndorfer haben ein besonderes Problem: Sie benötigen dringend Verstärkung. Löschgruppenführer Stefan Krahe und Franz-Josef Tix, kommissarischer Leiter der Bad Honnefer Feuerwehr, haben an 900 Adressaten im Ort einen Brief geschickt. Krahe: „Wir haben jetzt 19 Aktive, benötigen aber wenigstens 27.“ Am 1. April findet ein Neueinsteigertag statt. Tix: „Es ist auch die beste Möglichkeit, sich in das Dorfleben zu integrieren.“ Denn bis Julian und all die anderen Ü 10 aktiv sein dürfen, dauert es noch ein wenig.

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