Projekt zum Jubiläum Bad Honnef tanzt zu Beethoven

Bad Honnef · Fördermittel haben neue Möglichkeiten eröffnet: Das Schulprojekt „Bad Honnef tanzt“ ist Teil der Feiern zum Beethoven-Jubiläumsjahr. Beteiligt werden rund 140 Schüler zwischen sieben und 17 Jahren.

 Energiegeladen und begeistert: Schon in den vergangenen Jahren zeigten die Teilnehmer des Projekts „Bad Honnef tanzt“ dem Publikum ihre Freude am Tanz.

Energiegeladen und begeistert: Schon in den vergangenen Jahren zeigten die Teilnehmer des Projekts „Bad Honnef tanzt“ dem Publikum ihre Freude am Tanz.

Foto: Frank Homann

„Bad Honnef tanzt“ im kommenden Jahr zu Beethoven. Die achte Auflage des Tanzfestivals steht 2020 ganz im Zeichen des 250. Geburtstages des berühmten Komponisten. Das Besondere: „Bad Honnef tanzt“ ist nicht nur Teil des bundesweiten Jubiläumsprogramms, sondern kommt als Projektpartner der Beethoven-Jubiläumsgesellschaft auch in den Genuss von Fördermitteln. „Dadurch haben wir erstmals die Möglichkeit, professionelle Tänzer nach Bad Honnef zu holen“, freut sich Anna-Lu Masch, Choreographin und künstlerische Leiterin von „Bad Honnef tanzt“.

Mit der Vorstellung des Projekts ist nun offiziell der Startschuss für das Beethoven-Tanzjahr gefallen. Mit dabei war auch Bertha Jürges, die ihr selbst komponiertes Lied „Voice“ präsentierte. Die Abiturientin gehört zum „Bad Honnef tanzt“-Team und wird bei den Aufführungen ebenfalls eine Eigenkomposition live spielen.

Ab Januar werden Masch und ihr Co-Choreograph Tom Langen mit rund 140 Schülern im Alter zwischen sieben und 17 Jahren ein abendfüllendes Bühnenprogramm erarbeiten. Tüpfelchen auf dem I wird neben der Mitwirkung der Tanzprofis auch die Live-Begleitung durch das Zille Streich-Quartett aus Berlin sein.

Für die Auswahl der Profi-Tänzer wurde eine Audition in Bad Honnef abgehalten. Als „Versuchskaninchen“ waren die „Boys“ und „Girls“, die beiden Jugendtanzkompanien von „Bad Honnef tanzt“ dabei. „Wir haben hinterher ein Feedback von den Jugendlichen eingeholt und dieses mit in unser Voting einfließen lassen“, so Masch. Vier Tänzerinnen erhielten bisher den Zuschlag. „Wir sind aber noch auf der Suche nach weiteren Tänzern, insbesondere aus der urbanen Tanzrichtung“. Profis und Kids sollen dann später gleichberechtigt auf der Bühne tanzen. „Ziel ist die Vernetzung und Zusammenführung von Kindern und Jugendlichen mit erwachsenen, ausgebildeten Tänzern“, erläutert Masch.

Im Mittelpunkt der gemeinsamen inhaltlichen Auseinandersetzung steht Beethovens Streichquartett Nr. 7 in F, Opus 59/1. „Das Thema der Musik ist so eingängig, dass die jungen Leute es schnell verinnerlicht haben werden, auch wenn sie sich vorher nicht mit Kammermusik beschäftigt haben“, meint Daniel Draganov, Leiter des Zille Quartetts. Das Werk wird zum einen in der klassischen Fassung von den Streichern live gespielt und die Schüler tanzen dazu, zum anderen arbeitet Komponist Björn Jentsch derzeit in seinem Tonstudio in Bremen mit Hochdruck an einer modernen Interpretation des Stückes.

„Meine Aufgabe ist es, ein klassisches Werk in ein neues Gewand zu stecken, es frisch und neu und vor allem tanzbar zu machen“, so Jentsch, der am Samstag per Videobotschaft zugeschaltet wurde. Aktuell arbeitet der Komponist und Musiker an einer Tangoversion, Cello und Akkordeon sind bereits eingespielt, nach und nach werden noch weitere Instrumente hinzukommen. Am Ende wird es so mehrere Motive in verschiedenen Stilrichtungen geben, neben der Tangoversion zum Beispiel auch Breakdance und Jazz. „Aber natürlich ist auch die klassische Variante tanzbar“, so Masch: „Und wir werden mit jeder Klasse auch etwas aus beiden Genres bearbeiten“. So bekommen die Schüler über den Projektzeitraum von fünf Monaten sowohl Grundlagen zeitgenössischer und moderner Tanzkunst, als auch Eindrücke aus urbanen Tanzstilen wie Hiphop und Breakdance vermittelt.

 Stellten „Bad Honnef tanzt“ 2020 zu Beethoven vor: Annalu Masch, Daniel Draganov, Berta Jürges.

Stellten „Bad Honnef tanzt“ 2020 zu Beethoven vor: Annalu Masch, Daniel Draganov, Berta Jürges.

Foto: Frank Homann

Die Teilnahme an dem Tanzprojekt findet für die Schüler nicht etwa im Rahmen von freiwilligen AGs statt, sondern ist als Bestandteil des Unterrichts in den Schulalltag integriert. So steht für die Mädchen und Jungen einer zweiten Klasse der Löwenburg-Schule, einer dritten Klasse der Theodor-Weinz-Grundschule Aegidienberg und der beiden zweiten Klassen der Sankt-Martinus-Grundschule Selhof das Tanzen während des Sport- oder Musikunterrichts auf dem Stundenplan.

Mit dabei sind außerdem die Schüler dreier neunten Klassen der Gesamtschule Oberpleis, der Gesamtschule Sankt Josef Bad Honnef sowie des Schloss Hagerhof. Hier wird im Rahmen des Sportunterrichts oder während der Unterrichtsstunden im Fach „darstellendes Spiel“ getanzt. „Die Zusammenarbeit mit den Schulen funktioniert hervorragend, das macht das Projekt in Bad Honnef so einzigartig“, sagt Masch.

Die Ergebnisse werden vom 14. bis 17. Mai im großen Zirkuszelt auf der Insel Grafenwerth zu sehen sein. Die etwa einstündige Perfomance wird an mehreren Abenden über die Bühne gehen. Das Tanzfestival eröffnet zugleich auch den Reigen der in Bad Honnef stattfindenden Beethoven-Festivitäten.

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage von „Bad Honnef tanzt“.

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